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Klimaskepsis Harald Thielen-Redlich |
Auch wenn die Klimakrise mittlerweile als solche erkennbar ist, gibt es immer noch Skeptiker der These von der anthropogenen Klimaerwärmung. Mit deren Thesen setze ich mich hier kritisch auseinander.
Weit gewichtiger in der Klimaschutz-Debatte sind bei uns jedoch mittlerweile diejenigen, die zwar nicht mehr diese Lügen verbreiten, die aber die gleichen politischen Konsequenzen ziehen, sich nämlich weiterhin dem Klimaschutz zu verweigern: manche nennen sie Klimarelativisten, ich nenne sie Fossilökonomisten, denn sie tragen bei zu einem Festhalten an der Fossilökonomie.
Zu den Ursachen und Alternativen zu fossilökonomistischer Politik habe ich deshalb eine eigene Seite angelegt:
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/thielen-redlich/Klima/Klimapolitik.html
Anthony Watts Widget wird von Klimaskeptikern gern zitiert: http://wattsupwiththat.com/widget |
Stefan Rahmstorf kritisiert das Widget: http://www.scilogs.de |
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/thielen-redlich/Klima/Klimapolitik.html
Ich verweise auch auf die (leider schon etwas weniger aktuellen) medienkritischen und biographischen Aspekte im Anhang auf einer gesonderten Seite, auf die ich bei meinen Recherchen gestoßen bin.
Mein Selbstbau-Elektroauto-Blog https://haraldthielenredlich.wordpress.com beschäftigt sich mit der Frage nach weniger klimaschädlichen Alternativen,die von Klimaskeptikern (natürlich) als unrealistisch diskreditiert werden.
Kriterium | Darstellung der Skeptiker | Darstellung der Klimaforschung |
Phänomene |
Es gibt aktuell weder globale Erwärmung, noch einen klaren Trend der CO2-Entwicklung, noch globale Eisschmelze, noch globale Meeresspiegelerhöhung, noch eine Häufung von Wetterextremen |
Es gibt aktuell eine Zunahme atmosphärischen CO2, in der Folge globale Erwärmung, in der Folge globale Eisschmelze, globale Meeresspiegelerhöhung sowie eine Häufung von Wetterextremen |
Wärmeinseln |
T-Bodenmessungen in Städten seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dadurch verfälscht, dass die Städte zunehmend Wärmeinseln darstellten [Alvensleben 2002, Beck 2006] | bei der Auswahl der Messstationen für die Klimamodelle hat man Wärmeinseln ausgelassen [wikipedia/Kontroverse 2004, (Parker 2004, Peterson 2003)] |
Validität der Temperatur- messungen |
"Die verschiedenen Meßdaten (Thermometer Erde, Ballon und Satellit) sind nachfolgend nochmals zusammengestellt und zeigen die Tatsache, dass im Mittel erdgestützte Messungen eine Erwärmung, Ballon - und Satellitenmessungen keine Erwärmung zeigen. ... Für die Zeit seit 1979 kann man die "globale Erwärmung" mit gutem Gewissen als ein Märchen bezeichnen. (siehe oben) Die Satellitenmessungen stimmen untereinander auf 0.02°C, mit Ballonsondenmessungen auf 0.03°C überein, und sie zeigen nur einen minimalen Anstiegstrend (von 0.038°C pro Jahrzehnt) seit 1979, also in der Zeit, in der der steilste Anstieg des CO2 in der Atmosphäre zu verzeichnen war." [Beck 2006] An dieser Stelle zeigt Beck die Bearbeitung einer Grafik, die aus einer Anhörung zum Thema im US-Repräsentantenhaus stammt [ein Hinweis auf eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift fehlt]: [Michaels 1999] |
[wikipedia/Kontroverse 2004, (USCCSP 2006)] |
seit dem Rekordjahr 1998 macht GW eine Pause |
1998 war tatsächlich ein T-Rekordjahr, seitdem geht T zurück [oft gelesen in Presseberichten, Blogs, Newsgroups etc.; z.B. Robert Ellison in www.realclimate.org (http://www.realclimate.org/index.php/archives/2006/10/taking-cosmic-rays-for-a-spin/)] | es gibt hier verschiedene Angaben: (1) 1998 bleibt zwar laut MetOffice bis heute (2009) ein T-Rekordjahr, doch die Temperaturen verblieben seitdem auf hohem Niveau und GW geht weiter (2) 1998 war laut NOAA nicht das wärmste Jahr: T steigt weiter, 2005 war wärmer [Brohan 2006]
[JISAO 2013] [Latif 2009] |
Temperaturtrends auf dem Hohenpeißenberg (Allgäu) |
Der Zoologe Josef Reichholf stellt auf einem Treffen der Hayek-Gesellschaft 2008 seine Interpretation von Temperaturdaten vom Hohenpeißenberg vor. Zum Darstellen eines Trends benutzt er eine Regressionsgerade. Seine Konsequenz: "Prominente Vertreter des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) haben extreme Ideologien geäußert, wie die Notwendigkeit einer diktatorischen Weltregierung und 'gleiche CO2-Rationen pro Kopf für alle Menschen'. Der in Gang gekommene Kreuzzug gegen den Klimawandel stellt ähnlich wie im Spätmittelalter eine pseudo-religiöse Weltuntergangs-Wahnvorstellung dar; die politisch bereits praktizierten Methoden entsprechen einem 'Ablasshandel' und 'Flagellanten' bahnen den Weg in ein neues Mittelalter." |
Im Blog PrimaKlima wertet Georg Hoffmann die selben Daten ganz anders aus; er benutzt einen multi-dekadischen Filter zum Erkennen langfristiger Trends. [ein Beispiel, das sich in der Unterrichtseinheit Statistik der gymnasialen Oberstufe sehr gut eignet] |
Rekordwinter 2009/10/11/12/13/14/15 |
der Jahrhundertwinter in den USA und Europa zeigt: der Trend der globalen Erwärmung ist gebrochen; Schuld ist die schwache Sonnenaktivität Der russische Solarforscher Abdusamatow, der Meteorologe Malberg und der Physiker Lüdecke vertreten diese Ansicht in: [Odenwald 2010] |
Die Strahlströme (Jetstreams), die früher für eine Bewegung der Hoch- und Tiefdrucksysteme in West-Ost-Richtung sorgten, sind durch die starke Erwärmung der Pole abgeschwächt und bilden immer stärkere, stabile Mäander aus. [Francis 2015] [NASA 2015] Dadurch ziehen die Drucksysteme viel langsamer und verursachen anhaltende extreme Wetterlagen. [Coumou 2014] So wie bei uns im späten Winter 2012/13 lang anhaltend extreme Kälte herrschte, haben wir 2013/14 seit Wochen Herbstwetter mit einem Temperaturrekord zu Weihnachten. Dasselbe Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, das uns anhaltend Warmluft zuströmen lässt, bringt den westlichen USA klirrende Kälte. Genauso hielt sich Ostern 2015 tagelang Sturmwetter, das mit Orkan Niklas seinen Höhepunkt hatte. Auch die extrem anhaltenden Dürren in den USA, Russland und Australien der letzten Jahre sind so erklärbar. Die thermische Energie, die die Jetsreams antreibt, fließt nun in die Drucksysteme: Orkane werden heftiger, zumal sie mehr Zeit über dem Meer haben, in der sie Dampfenergie aufnehmen. Die aktuell sehr stabilen Windsysteme weiten sich oft zu sogenannten planetaren Wellen aus, deren aktuelle Entwicklung man hier live betrachten kann. Als weiterer Grund wurde für den besonders kalten Winter 2009/10 schon das gleichzeitige Auftreten einer stark negativen Nordatlantischen Oszillation (-NAO) und El Nino diskutiert; diese Konstellation kommt nur alle 100-200a vor [Deutschlandfunk. Forschung aktuell. 27.09.2010] [NOAA 2010] aber: GW hält weiter an; entsprechend gab es andernorts extrem hohe Temperaturen, z.B. am 02.02. 7°C in Vancouver und 9°C in Godthaab/ Grönland [NOAA] Die globale Januartemperatur 2010 lag 0,71K über dem Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980. Nur der Januar 2007 war seit 1850 wärmer und der Januar 2002 genauso warm. [Pomrehn 2010] zur NAO siehe: [IFM 2005] Auch die folgenden Winter brachten starke Fröste, wobei die USA 2012 nicht so stark abkühlten. Auch ohne El Nino gibt es kontinentaleres Klima in Mitteleuropa, so wie es in den 90er Jahren vorhergesagt wurde. Immerhin liegt Mitteleuropa auf der geographischen Breite von Kanada - unsere vergleichsweise milden Winter gehen nicht nur auf die Meeresströmung vom mexikanischen Golf zurück, sondern auch auf eine warme Luftströmung - die nordatlantische Oszillation (NAO). Diese schwächt sich durch die Klimaerwärmung ab, bzw. kehrt sich zeitweise komplett um (negative NAO, -NAO). Die Bedeutung der negativen NAO ist mittlerweile (2012) weiter erforscht worden: 2010 vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung in Simulationen berechnet, hat das Alfred-Wegener-Institut 2012 diese Tatsache mit Messdaten bestätigt [Petoukhov 2010, Jaiser 2012, AWI 2012]. Der Wissenschaftsjournalist Wolfgang Pomrehn fasst die Erkenntnisse allgemein verständlich zusammen, Zitat: "Die Erklärung der Bremerhavener geht so: Für gewöhnlich herrscht im Winter zwischen den hohen Breiten der Arktis und den weiter südlichen Gefilden des Nordatlantiks mit ihren Tiefdruckgebieten ein starker Luftdruckgegensatz. Dadurch können starke Westwinde vom Atlantik vergleichsweise warme Luft weit nach Mitteleuropa hinein transportieren. Anders sieht es aus, wenn über dem arktischen Ozean die Luft erwärmt wird. Warme Luft steigt nämlich auf und das ist gleichbedeutend mit niedrigem Luftdruck. Eine solche Erwärmung findet nun statt, wenn die oben genannten Gewässer nördlich und östlich von Skandinavien großflächig eisfrei bleiben. Für gewöhnlich verhindert im Winter das Meereis, dass der Ozean die dann deutlich kältere Luft erwärmen kann. Doch derzeit fehlt dieses Eis und damit steigt die Tendenz, dass sich dort niedriger Luftdruck herausbildet. Zum Ausgleich dehnen sich über den benachbarten, sehr kalten Landmassen Nordskandinaviens und Nordwestrusslands Hochdruckgebiete aus, die Väterchen Frost bis vor unsere Haustüren fegen." [Pomrehn 2012] |
Dürresommer 2018 | "Wer die aktuelle, landwirtschaftlich sehr ungünstige Dürreperiode dem Klimawandel anlastet, der muss die im März anhaltende Kälte wohl als Menetekel einer kommenden Abkühlung werten. [...] Zusammenfassung: Aufgrund einer Witterungsanomalie mit besonders häufigen Ost- und Südwetterlagen kam es ab Mitte April 2018 zu einer Dürreperiode, welche vorrangig Nordostdeutschland betraf. Als mutmaßliche Ursachen kommen ein frühzeitiger Zusammenbruch des Polarwirbels, eine ungewöhnliche Wassertemperaturanomalie im Nordatlantik, die anhaltend geringe Sonnenaktivität und die QBO in Betracht, welche die Westwind- Zirkulation schwächten und so Extremwetterlagen begünstigten. Es handelt sich um einen Einzelfall; langfristig zeigt sich keine Niederschlagsabnahme im Frühsommer in Deutschland. Die langfristig gestiegenen Lufttemperaturen lassen sich mit einer Häufigkeitszunahme der Süd- und Zentralhochlagen, der AMO-Warmphase, einer steigenden Sonnenscheindauer und verschiedensten Wärmeinseleffekten erklären. Die Auswirkungen dieser Dürre auf Natur und Gesellschaft sind vielfältig; von einer Katastrophe kann man jedoch nicht sprechen. Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher" [Kämpfe 2018] |
Kämpfe gibt sich große Mühe und zieht massenhaft Daten herbei. Dabei lassen sich Dauer und Ausprägung von Großwetterlagen seit 2014 sehr viel einfacher (und damit auch für Laien nachvollziehbar korrekt) mit den geänderten Rossby-Wellen der Jet-Streams erklären. [Coumou 2014] Man beachte (wie üblich) den Hinweis auf die Autorenschaft: "unabhängiger Natur- und Klimaforscher". D.h. bei EIKE, dass er keinerlei klimatologische Fachkompetenz aufweisen kann, geschweige denn einen einzigen Fachartikel in einer klimatologischen Fachzeitschrift mit Peer Review. |
Extremniederschläge im Alpen-Nordstau durch Vb-Wetterlagen | Gerade extreme Wetterereignisse sind Anlass für Diskussionen, und hier versuchen Klimaskeptiker und -Relativisten immer wieder frühzeitig, die Hoheit über die Debatte zu bekommen. Sie sagen richtig, ein einzelnes Wetterereignis sei kein Nachweis für einen Klimawandel. Als besonders hartnäckig ist hier der ARD-Meteorologe Donald Bäcker zu nennen, der sich regelmäßig in dieser Weise geäußert hat und zudem immer noch in Vorträgen aktiv ist. Die Äußerungen der Klimaskeptikerin Nicola Beer (FDP) werden hier diskutiert. | Einzelne Wetterereignisse als Klimaphänomene zu erklären, ist per se unmöglich, da Klima sich aus der Summe vieler Wetterereignisse darstellt. Vor allem ist die Statistik noch schwierig, da die verglichenen Zeiträume 30 Jahre umfassen müssen. Klimaskeptiker verschweigen aber gerne, dass die Wahrscheinlichkeiten von Extremwetter sich geändert haben. Klimaveränderungen bewirken nämlich eine höhere Wahrscheinlichkeit extremer Wetterereignisse, z.B. von Extremniederschlägen. Dazu als Beispiel die häufiger auftretenden Wetterlagen vom Typ Vb, die am Nordstau der Alpen in diesem Jahrhundert bereits vielfach zu Jahrhundert-Hochwassern geführt haben. Deren Auftrittswahrscheinlichkeit ist laut ZAMG in bestimmten Jahreszeiten signifikant erhöht, und auch die Temperaturunterschiede, die die Heftigkeit der Ereignisse bedingen. [ZAMG 2015] |
Gesamtbilanz der Eisschmelze |
in dem Maße, wie mancherorts das Eis schmilzt, entsteht es andernorts mindestens wieder neu; eine Netto-Abnahme ist nicht bewiesen [Alvensleben 2002, Beck 2006] |
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Meeresspiegel |
steigt nicht, sinkt sogar an einigen Stationen [Alvensleben 2002, Beck 2006] | Der Permanent Service for Mean Sea Level am Proudman Oceanographic Laboratory (gehört zum britischen Natural Environment Research Council) veröffentlichte hierzu 2006 folgende Graphik: [Jevrejeva 2006] |
Relation geologische/ anthropogene CO2- Emission |
[Baier] |
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Relation biologische/ anthropogene CO2- Emission |
Der australische Geologie-Professor Ian Plimer (Adelaide) bringt in einem Interview zu seinem neuen Buch die These, anthropogenes CO2sei aus fossilen Brennstoffen sei genauso unproblematisch wie biogenes aus der Zellatmung: "Pollution; none of us are supporting putting substances into the atmosphere or the waterways that might be pollutants, but carbon dioxide is not a pollutant. If Senator Wong was really serious about her science she would stop breathing because you inhale air that's got 385 parts per million carbon dioxide in it and you exhale air with about ten times as much, and that extra carbon comes from what you eat. So that is absolute nonsense." [Plimer 2009] |
Die bei der Zellatmung freigesetzte CO2-Menge wurde vorher durch Photosynthese aus der Atmosphäre gebunden, ändert also netto - stabile Ökosysteme vorausgesetzt - nichts an der CO2-Konzentration. Bei den durch GW zu erwartenden Schäden an der Biosphäre könnte dieser Aspekt aber wieder - aber nicht im Sinne Plimers - relevant werden, weil eine Abnahme der Photosynthese-Leistung eine mögliche Konsequenz ist. |
paläo- klimatischer Zusammenhang p(CO2) und T |
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p(CO2) und T: Ursache und Wirkung heute |
wie sonst auch: p(CO2) folgt T [Alvensleben 2002, Beck 2006] |
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Trägheit des Ozeans und Rückkopplungs- effekte |
da eine Veränderung von p(CO2) keine signifikante Wirkung auf den globalen Wärmehaushalt hat, ist auch keine Rückkopplung durch Ausgasung von CO2 zu befürchten [Alvensleben 2002] | Dass in den paläoklimatischen Proxydaten der Anstieg von p(CO2) dem von T folgt, wird von der aktuellen Klimaforschung gar nicht bestritten. Die Verzögerung von vielen 100a ermöglicht erst die Rekonstruktion der Reihenfolge der Ereignisse - denn auf den Zeitskalen dieser Proxydaten sind wenige Jahre gar nicht aufzulösen. Der aktuelle Anstieg von p(CO2) jedoch folgt jedoch nicht dem von T, denn
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T-Entwicklung im 20. Jahrhundert |
Eine Korrelation von T und p(CO2) ist nicht erkennbar, denn in der ersten Hälfte des 20.Jhdts. gab es zwar Erwärmung, von den 40er bis 70er Jahren (zur Zeit der stärksten Emissionen) jedoch Abkühlung. [Alvensleben 2002, Beck 2006] |
Der Treibhauseffekt ist nicht der einzige klimabestimmende Faktor, weshalb es zwischenzeitlich zu einer Abkühlung kommen kann; der T-Trend nach oben ist aber unübersehbar [Rahmstorf 2004] und lässt sich mit Modellen nachbilden: [Karl 2002] |
T-Entwicklung im 2. Jahrtausend |
Der Temperaturunterschied zwischen der mittelalterlichen Warmzeit (bisheriges 1000a-Maximum) und der Kleinen Eiszeit (1000a-Minimum) liegt im Bereich von 4,5°C. D.h. die bisherige gemessene Erwärmung ist im Vergleich zu den natürlichen Schwankungen gering. Die derzeitigen Temperaturen liegen noch weit unter denen des Mittelalters. [Beck 2006, Beck 2007] |
Der Temperaturunterschied zwischen Maximum und Minimum der letzten 1000a wird vom IPCC 1990 im Bereich von 2°C geschätzt. [IPCC 1990]. McIntyre und McKitrick geben 2003 ein noch kleineres Intervall an: 1°C. Die aktuellen Temperaturen übersteigen bereits jetzt die bisherigen Maximalwerte des Mittelalters. [McIntyre/ McKitrick 2003] [Die Kurven von McIntyre und McKitrick (sie zeigen das kleine T-Intervall von nur 1°C) finden sich bei Beck nicht weit unterhalb einer Darstellung mit einem T-Intervall von mächtigen 4,5°C, die als "Collage EGB 2003" mit dem Quellenhinweis "Quelle IPCC 1990 u.a." deklariert ist. [Beck 2006]] |
so warm wie befürchtet war es noch im Mittelalter |
Fritz Vahrenholt in einem Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung über die Besorgnis um die arktische Eisschmelze: "Gerade macht der Rückgang des Grönland-Eises wieder Schlagzeilen. Das mag zwar schrecklich sein und hat auch mit der Erderwärmung zu tun; doch jeder sollte wissen, dass wir vor tausend Jahren einen viel größeren Eis-Rückgang gehabt haben. Grönland war damals fast eisfrei. Erik der Rote hat dort Landwirtschaft betrieben und Brunnen angelegt, die jetzt wieder zum Vorschein kommen. Es hat immer wieder alle tausend Jahre solche Warm- und Kaltperioden gegeben. Deswegen sollten wir nicht so tun, als ob das Klima sich erst seit 150 Jahren verändert hat, nur weil wegen der Menschen das CO2 auf der Erde angestiegen ist." |
Die Klimageschichte weist zuletzt vor über 120.000a eine ausgeprägte Warmzeit mit +2°C und +6m Meeresspiegel aus (das letzte Interglazial, die Eem-Zeit). Diese Fakten decken sich mit dem Alter der untersten dauerhaft stabilen Eisschichten der arktischen Eisbohrkerne (>100.000a) (http://de.wikipedia.org/wiki/GRIP_(Bohrung)). Alles ältere Eis ist damals zumindest angetaut oder durch Schmelzvorgänge umgeschichtet worden (m.E. im besagten Interglazial). D.h. nicht im Mittelalter war die letzte arktische Totalschmelze, sondern mindestens 100mal früher. Im Mittelalter gab es also wohl Grönland - aber am Grund stabiler Gletscher. Mittlerweile werden durch die globale Erwärmung die mittelalterlichen Siedlungsreste freigelegt, also ist möglicherweise das mittelalterliche Temperaturniveau bereits erreicht. Bei völliger Eisschmelze der Arktis erreichen wir Temperaturen wie vor 120.000 Jahren - mit einem Meeresspiegelanstieg von 6m. Seit Beginn der Geschichtsschreibung gab es das nicht. Damals machten sich die ersten Menschen aus Afrika auf den Weg nach Norden. [idw 2009] |
T seit der Antike |
diese Schwankungen sind (laut Bildunterschrift) DOE (Dansgaard-Oeschger-Events) [Beck 2007] |
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Hockey-Stick-Affäre |
die aktuellen Schwankungen liegen in der Größenordnung der natürlichen Schwankungen; die flache Mann-Kurve des IPCC wertet die Proxy-Daten (Näherungen aus sekundären Naturerscheinungen) falsch aus (Warmzeit des Mittelalters und Kleine Eiszeit der Neuzeit fehlen) [Beck 2006] |
Tatsächlich ist die Hockeystick-Kurve nach Mann im flachen Abschnitt falsch; die Korrektur findet sich bei [McIntyre/ McKitrick 2003]. Dennoch gibt es seit 100a eine Korrelation zwischen anthropogenem CO2-Ausstoß und der globalen Durchschnittstemperatur, die sich mit Hilfe der aktuellen Klimamodelle recht gut nachvollziehen lässt. [UBA 2006] |
Eem-Zeit (vor 120.000a) |
die erdgeschichtlich erst kürzlich vergangene Eem-Warmzeit war einige Grad wärmer [Horx 2007] |
Die Temperaturen waren zwar in der Arktis deutlich höher als heute (wegen des geänderten Einfallwinkels der Sonnenstrahlung), aber die globalen Durchschnittswerte waren niedriger als heute. [Rahmstorf 2007] Immerhin lag damals der Meeresspiegel auch um 6m höher als heute, was bereits als Katastrophenszenario angesehen wird. [idw 2009] |
Fluktuation der antarktischen Eisbedeckung (seit 4 Mio a) |
"Auch in den letzten 3,5 Millionen Jahren taute die Antarktis, wie der Jenaer Geowissenschaftler Lothar Viereck-Götte anhand von Bohrkernen herausfand, mehrmals auf und wieder zu." [Horx 2007] |
der vom selbst ernannten "Zukunftsforscher" und Verkünder des "Zukunfts-Optimismus" Horx zitierte Viereck-Götte sprach in seiner Veröffentlichung lediglich von einem periodischen Vorstoß und Rückzug des Eises von einem Punkt der antarktischen Schelfs; zu der Verallgemeinerung von Horx, er habe damit ein Auftauen der ganzen Antarktis beschrieben, sagt Viereck-Götte, Horx habe seine "Ergebnisse falsch dargestellt"; zu den jüngsten Zeiten wärmeren Klimas (z.B. im Pliozän, vor 3 Mio a; Temperatur etwa 2-3°C höher als heute) war die Antartis noch eisbedeckt - der Meerespiegel lag jedoch auch um 15-25m höher als heute (das antarktische Eis würde den Spiegel sogar auf insgesamt 57m ansteigen lassen - so weit geht das Bedrohungs-Szenario des IPCC bei weitem nicht); Horx rechtfertigte Rahmstorf gegenüber seinen Fehler damit, "er habe diese Information aus den Medien übernommen" [Rahmstorf 2007] |
CO2-Daten der letzten 180a |
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Beck errechnet hier Mittelwerte von z.T. 180 Jahre alten chemischen Analysen verschiedener Labors, die nicht auf eine standardisierte Messmethode zurückgehen. Seine Kurve zeigt starke Fluktuationen, die keinen Zusammenhang mit der Temperaturkurve zulassen. Gleichwohl behauptet er: je mehr T (durch Solaraktivität), desto höher p(CO2). Hierbei stützt er sich allerdings auch auf Eisbohrkerne. Die Zuverlässigkeit der - je nach technischem Stand wechselnden - chemischen Methoden, die Becks Auswertung zugrunde liegen, ist stark diskussionswürdig: http://www.realclimate.org/index.php/archives/2007/05/beck-to-the-future/. Die Werte des IPCC zeigen dagegen eine kontinuierliche Steigerung seit dem Beginn der Industrialisierung. Sie stützen sich vor allem auf paläoklimatische Daten, die aus zwei Eisbohrkernen (Vostok und EPICA; hier ist das Eis von Jahrtausenden aufeinandergeschichtet) gewonnen wurden. Sie lassen sich problemlos ergänzen durch die spektroskopischen Messungen der letzten 50a von Mauna Loa. Die Daten zeigen übereinstimmend, dass die Maxima der Schwankungen von p(CO2) zwischen Eis- und Warmzeiten seit 400.000 Jahren nicht über 300ppm lagen [McInnes 2007]. Die neueste Bohrung reicht über 3200m tief bis in 800.000a alte Eisschichten; dort setzt sich das Bild fort [Lüthi 2008]. Die Proxydaten aus Eisbohrkernen liefern für das Jahr 1860 zuverlässig ca. 280ppm CO2 [Rahmstorf 2004] |
CO2-Eisbohrkerndaten der letzten 800.000a |
Eisbohrkerne liefern generell zu geringe Werte, denn zu viel CO2 diffundiert vor der Messung aus der Probe |
[wenn das CO2 so hohe Diffusionstendenzen aus den Eiskammern hätte, wären die Unterschiede benachbarter Schichten nicht so gut konserviert und würden auch keine so deutliche Korrelation mit T aufweisen; tatsächlich zeigen sich in 800.000a alten Schichten vergleichbare Fluktuationen wie in den jüngsten Schichten; die Hypothese zu geringer Messwerte durch Diffusion ist also hinfällig] |
Ursachen |
höhere Temperaturen lassen sich durch die Fluktation der Sonnenaktivität erklären; der Antrieb durch die Emission von sogenannten "Treibhausgasen" ist zu vernachlässigen |
die Fluktation der Sonnenaktivität ist zwar ein wichtiger Faktor in der Klimageschichte; seit Beginn der Industrialiserung herrscht jedoch der Treibhauseffekt als Antrieb vor: die T-Entwicklung seit den 70er Jahren ist schließt die Solaraktivität als einzige Erklärung für die globale Erwärmung aus |
Solareinstrahlung |
die Entwicklung der Solaraktivität seit dem Maunder-Minimum (kleine Eiszeit um 1600) korreliert mit der Entwicklung von T (und nicht mit der von p(CO2)):
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man beachte zunächst, dass die x-Achse bei Beck 2007 im Jahre 1970 endet; an dieser Stelle zuerst noch einmal Bernd Herds Widget, weil es sich automatisch aktualisiert: Diese Erkenntnisse sind nichts Neues, ein paar andere Aussagen zum Thema: (1) Satellitenmessungen zeigen, dass die Temperaturzunahme seit Ende der 70er Jahre nicht mehr mit der (direkten) Sonnenstrahlung zu erklären ist: [Solanki 2002] (2) dieser bereits 2002 absehbare Trend hat sich mittlerweile verstärkt: (3) Zahlen zur Solarstrahlung und Modellrechnungen:
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T-Antrieb der letzten 750a: Eisbohrkerndaten aus dem Altai |
Die Sonne hat mehr als 50% Anteil am Antrieb der Temperaturentwicklung, auch in jüngster Zeit, das zeigen auch Eisbohrkerndaten aus dem Altai-Gebirge, so der US-Abgeordnete Inhofe in seinem Blog [Inhofe 2009] | Die Autoren der Studie stellen fest, dass sie hier von Inhofe falsch zitiert werden. Tatsächlich zeigen ihre Daten, dass der Solarantrieb bis vor 150 Jahren dominiert hat; die Entwicklung seither zeigt dagegen einen zunehmend dominierenden Antrieb von p(CO2) [Eichler 2009] |
Sonnenwind- theorie |
Entwicklung der 10Be-Konzentration in Eisbohrkernen als Maß für Intensität kosmischer Strahlung: [Schmitt 2002 (Lockwood 1999)] vermutete Ursache: Entwicklung der Heliosphäre [n.b.: Verstärkung der Heliosphäre zwischen 1940 und 1965, trotzdem Abkühlung:] [Schmitt 2002 (Solanki 2002)] [n.b.: höchste Sonnenfleckenzahl 1955 trifft mit zusammen mit T-Trendwende:] [Reid 1999] frühe Hinweise: die Sonnenfleckenzahl des sog. Maunder-Minimums führte zur kleinen Eiszeit: [Schmitt 2002] |
[Benestad 2002]
[Rohde/2] Die Anteile der wichtigsten Effekte in den Klimamodellen und die Übereinstimmung mit der Realität zeigt folgendes Bild: [wikipedia/Kontroverse 2004, (Rohde, Meehl 2004, Jones 2003)] Die neuen Modelle am PIK simulieren das Klimageschehen in der kleinen Eiszeit auch ohne großen Einfluss der Sonnenvariabilität: Zitat: "Key Points
[Feulner 2011] |
neue Datenauswertung für Sonnenwind- theorie |
2003 wurden Satellitendaten von Marsh und Svensmark für eine neue Studie korrigiert => mit der Korrektur ergibt sich eine sehr gute Korrelation: [Gray 2005 55 (Marsh 2003)] "Subject to the above caveats and those described in the text, the CRF "[cosmic radiation flux]"/climate link therefore implies that the increased solar luminosity and reduced CRF over the previous century should have contributed a warming of 0.47 ? 0.19K, while the rest should be mainly attributed to anthropogenic causes. Without any effect of cosmic rays, the increase in solar luminosity would correspond to an increased temperature of 0.16 ? 0.04K." [Shaviv 2005] |
[NOAA 2006] [http://www.spaceweather.com/java/archive.html]
Whether this correction is appropriate is important. HS99 [eine Veröffentlichung von Svensmark 1999] pointed out that there were calibration issues with the ISCCP data and therefore that it should only be used for short periods for correlation studies. This comment was influenced by the work of Kernthaler et al (1999) and (Brest et al, 1997), following calibration difficulties with the ISCCP data through the use of three different polar orbiters. Transitions were identified in earlier ISCCP-C2 data at the change from one satellite sensor to another (Klein and Hartmann, 1993). This was the reason for the short period of comparison from 1985 to 1988 used by Kernthaler et al (1999), during which there was consistent calibration from the use of a single polar-orbiting satellite. Since then, Robinson (2004) has argued that detailed analysis of ISCCP thermal infra-red data reveals sensor noise, as well as navigation and calibration errors. Systematic brightness temperature differences between early geostationary and polar orbiting satellites of 2 to 5K have been found, which have implications for the accuracy of ISCCP D2 data products. Robinson (2004) points out that the loss of the NOAA-11 reference polar orbital satellite, may explain the ISCCP-D2 anomaly (September 1994- January 1995), highlighted by Marsh and Svensmark (2003)." [Gray 2005]
Stefan Rahmstorf resümiert, dass die zahlreichen T-Rekorde der letzten Jahre einen signifikanten Zusammenhang mit Svensmarks postulierten Sonnenwind-Effekten ausschließen. [Rahmstorf2012] Zudem spiegeln die Kurven nur die Sonnenzyklen wieder, deren geringe Klimawirksamkeit bereits gezeigt wurde. |
CCN-Bildung im Experiment |
in einer Gaskammer kann man mit simulierter kosmischer Strahlung CCN (cloud condensation nuclei) erzeugen [Svensmark 2001] |
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paläoklimatische Daten |
zeigen einen möglichen Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität (über Sonnenwind) und T: "If so, the multitude of empirical observations favours celestial phenomena as the most important driver of terrestrial climate on most time scales, but time will be the final judge" [Veizer 2005] |
Die Datenlage ist dürftig und erlaubt keine eindeutige Aussage; die Auswertung der wenigen Daten ist umstritten [Gray 2005, Kommentar von Rasmus Benestad in www.realclimate.org (http://www.realclimate.org/index.php/archives/2005/05/on-veizers-celestial-climate-driver/)]. |
es gibt eine Treibhauswirkung der Atmosphäre |
Ein Körper kann sich nicht durch von ihm selbst abgestrahlte Energie erwärmen. Die IR-Satellitenbilder der Erde beweisen: die Erde strahlt IR ungebremst ab, einen Treibhauseffekt gibt es also nicht.
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[Bei konstanter Temperatur ist die Erde in einem Strahlungsgleichgewicht mit ihrer Umgebung - sie strahlt so viel Energie ab, wie sie von der Sonne erhält. Ist die Bilanz nicht ausgeglichen, so kommt es auf der Erde zu Erwärmung bzw. Abkühlung (gemäß dem Energieerhaltungssatz). Da die Erde nur einen geringen Teil der Sonnenstrahlung reflektiert, muss der Rest der Strahlungsenergie zuerst absorbiert (aufgenommen) und in Wärmeenergie (Teilchenbewegung) umgewandelt werden. Die warme Erde strahlt IR ab (für andere Strahlungsarten ist ihre Temperatur viel zu niedrig). Je höher die Temperatur der Oberfläche, desto höher der Antrieb zur Abstrahlung. Wenn die Filterwirkung der Treibhausgase für IR-Strahlung zunimmt, kommt es zu einer höheren Reabsorption (Wiederaufnahme) der IR-Strahlung innerhalb der Atmosphäre, also zu einer Zunahme der Teilchenbewegung und damit der Temperatur. Die Temperatur steigt solange, bis wieder Strahlungsgleichgewicht herrscht: dann nämlich strahlt die wärmere Erde auch mehr IR-Strahlung ab - nämlich so viel, dass der Energieanteil, den die Atmosphäre ins All hindurchlässt, wieder im Gleichgewicht mit der eingestrahlten Energie der Sonne ist. (Ohne Treibhauseffekt wäre die Erdtemperatur im Mittel -18°C (real: z. Zt. ca. 10°C), und die Nächte wären extrem viel kälter als die Tage.) Ganz ohne IR-Abstrahlung wäre das Strahlungsgleichgewicht (bei Temperaturen unterhalb von Glut) gar nicht zu erreichen. Dass die Atmosphäre zwar einerseits IR-opak (undurchlässig) ist, andererseits aber dennoch Energie in Form von IR abgeben kann, ist aber auch nur scheinbar ein Widerspruch - denn IR-Abstrahlung ist nicht die einzige Form der Energieübertragung in der Atmosphäre. Also: von der Erdoberfläche abgestrahlte IR-Quanten werden schnell von Teilchen der Atmosphäre reabsorbiert, die dadurch wieder mehr kinetische Energie gewinnen; diese geben sie durch verstärkte Stöße mit anderen Teilchen oder durch Re-Emission von IR-Quanten weiter. Diese können wieder von Teilchen absorbiert werden usw.. Beide Übertragungsmechanismen sind zunächst ungerichtet; da jedoch ein Temperaturgradient von Erdoberfläche zu Weltall besteht, kommt es in summa zu einem Energiestrom "himmelwärts". Der endgültige Energieverlust der Erde durch IR-Abstrahlung in den Weltraum erfolgt also tatsächlich nur in den obersten Luftschichten; diese bekommen die abzustrahlende Energie jedoch "von unten". Genaueres bei: Für eine Zunahme des Treibhauseffekts spricht in diesem Zusammenhang, dass die Erhöhung der Nachttemperaturen höher als die der Tagestemperaturen ist [Rahmstorff 2004] [und dass die Erwärmung an den Polen am stärksten messbar ist.] [Selbst unter Klimaskeptikern steht Thüne ziemlich alleine da. Zum Einordnen der Zielgruppe dieses Clips ist ein Blick auf Thünes Sprache sowie auf weitere Beiträge auf seiner Host-Seite http://www.secret.tv sehr aufschlussreich. Die suggestive und polemisierende Art des Appells ist geeignet für Stilanalysen im Deutschunterricht.] |
CO2 ist ein relevantes Treibhausgas |
nein, denn seine Konzentration ist zu gering; die Wirkung des Wasserdampfs ist viel bedeutsamer. [Beck betitelte seine Internet-Seite deshalb auch mit "Der Wasserplanet".] [Alvensleben 2002, Beck 2006] |
ja, denn es trägt signifikant zum Strahlungshaushalt der Erde bei:
auch wenn die CO2-Bande der Absorption bereits bei den derzeitigen geringen Konzentrationen nahezu gesättigt ist, so können doch die hohen Steigerungsraten seit 1860 (ca. 30%) einen signifikanten Beitrag leisten [Archer 2006]. Die Bedeutung des Wasserdampfs ist tatsächlich in den bodennahen Atmosphärenschichten viel bedeutsamer als die des CO2. Allein die für den Strahlungshaushalt bedeutende Absorption durch CO2 findet in Luftschichten statt, die auf Grund der geringen Temperatur kaum noch Wasserdampf enthalten. Diese Luftschichten liegen oberhalb der Wolken, je nach Oberflächentemperatur in Bodennähe bis hin zu 15km (entsprechend einem Temperaturgradienten von 6,5K pro km), durchschnittlich 5,5km. Dort herrscht die Temperatur des thermischen Gleichgewichts der Erde, -18°C. Bis in diese Höhe gelangt die Energie vom Erdboden durch IR-Emission, Absorption und vor allem Stöße zwischen Teilchen. Nils Ekholm schrieb dazu bereits 1901: "radiation from the earth into space does not go directly from the ground, but on the average from a layer of the atmosphere having a considerable height above sea-level... The greater is the absorbing power of the air for heat rays emitted from the ground, the higher will that layer be. But the higher the layer, the lower is its temperature relatively to the ground; and as the radiation from the layer into space is the less the lower its temperature is, it follows that the ground will be hotter the higher the radiating layer is." (Strahlung von der Erde ins All geht nicht direkt vom Boden dorthin, sondern von einer Schicht, die sich in beträchtlicher Höhe über dem Boden befindet. Diese Schicht liegt umso höher, je stärker die Kraft ist, mit der Luft die vom Boden emittierte Strahlung absorbieren kann. Mit steigender Höhe sinkt jedoch die Temperatur dieser Schicht. Da kältere Luft weniger Wärme abstrahlen kann, erwärmt sich der Boden umso mehr, je höher sich diese abstrahlende Schicht befindet.) [Ekholm 1901] [Weart 2008] |
Quantität der IR-Reflektion |
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sie ist deutlich messbar und liegt in der nach den Modellrechnungen erwarteten Größenordnung [UBA 2004 21] |
Mechanismus der IR-Reflektion |
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[Es kommt nicht nur auf die IR-Reemission der CO2-Moleküle an, sondern auf ihre IR-Absorption, (und die ist unabhängig von deren Stoßwahrscheinlichkeit), denn sie ist mitverantwortlich für Erwärmung.] |
Rückkopplung durch Wasserdampf |
MIT-Atmosphärenphysiker Richard Lindzen startete mit Yong-Sang Choi 2009 noch einen weiteren Versuch, seine These einer negativen Rückkopplung des Treibhauseffekts durch Wasserdampf zu untermauern. Seine Auswertung der ERBE-Satellitendaten über IR-Abstrahlung kommt zu einer Klimasensitivität des CO2 (Temperaturerhöhung bei Verdopplung des vorindustriellen p(CO2) von nur 0,6K - im Gegensatz zu dem IPCC-Wert von ca. 3K. Er interpretiert die geringen IR-Messwerte über den Tropen als Beleg für die Treibhauseffekt-mindernde Wirkung der Wolken. Seine Studie erschien bei Geophysical Research Letters, einer renommierten Fachzeitschrift. [Lindzen 2009] Lindzen wird gefeiert auf der Skeptiker-Plattform RL-Rational. |
Trenberth et al. wiesen Lindzen zurück: Lindzen habe selektiv die IR-Messungen über den Tropen ausgewertet, anstatt andere Klimazonen mit einzubeziehen. Die IR-Abstrahlung über den Tropen sei naturgemäß nicht so hoch wie aufgrund der Einstrahlung zu erwarten, da ein Teil der eingestrahlten Energie nicht dort durch IR-Abstrahlung die Erde wieder verlasse, sondern als Wärmestrom (per Luft oder Wasserstrom) in kälteren Klimaten die Temperatur erhöhe - wodurch dort der Antrieb zur IR-Abstrahlung steige. Andere Studien hätten ebendies gezeigt - nur blende Lindzen dies bewusst aus. [Trenberth 2010] Lindzen stehe mit seiner Auswertung im krassen Widerspruch zu vielen früheren Satellitendaten-Auswertungen, schreibt Trenberth im Blog realclimate.org. |
Konsequenzen |
Die Emission von CO2 hat mehr positve als negative Folgen und sollte daher forciert werden |
Die Emission von Treibhausgasen muss unbedingt so weit irgend möglich eingeschränkt werden |
Entwicklung p(CO2) |
Die Vorhersagen des IPCC zur Entwicklung von p(CO2) sind nach dem Wasserkasten-Modell nach Dietze viel zu hoch gegriffen, denn
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[kein Thema, denn:
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T-Modell |
keine anthropogene Erhöhung von T durch CO2-Emissionen zu befürchten [Beck 2006] |
bei den derzeitigen Prognosen für die Emission von Treibhausgasen berechnen die wichtigsten Klimamodelle eine T-Erhöhung um 2-5K bis 2100 [IPCC-DDC 2006] |
Bestätigung des T-Modells des IPCC durch Beobachtung |
das T-Modell ist bereits jetzt durch die Beobachtungen widerlegt [Inhofe 2009, Wodopia 2008], denn 2008 fällt unter die Vorhersagen des IPCC |
die von den Skeptikern benutzten IPCC-Modelle stammen aus 1990; die Modelle von 2001 zeigen weitaus bessere Übereinstimmung mit den Daten [Mrasek 2009] |
möglicherweise beginnt eine Kaltzeit - die letzten drei Jahre (2007-2009) hätte die Sonnenfleckenzahl wieder steigen müssen, wenn der Sonnenfleckenzyklus normal weiter verlaufen soll; auch in der kleinen Eiszeit sind die Sonnenflecken ausgeblieben - dieser Stoff war Titelthema in einer Focus-Ausgabe im kalten Winter 2010 E.G. Beck sagte schließlich 2008 den Beginn der nächsten Kaltzeit "für etwa das Jahr 2020" voraus - und die Tageszeitung Die Welt machte 2008 daraus sogar eine - Zitat - "Topstory" |
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Medienwirksam tut der Chemiker und RWE-Manager Fritz Vahrenholt in seinem Buch "die kalte Sonne" die IPCC-Prognosen als Panikmache ab. Eine Abschwächung der Sonnenaktivität erlaube ein Verschieben von Gegenmaßnahmen. Vor diesem Hintergrund warnt er vor übereilten Maßnahmen. Wieder ein gefundenes Fressen für die Presse, u.a. Welt und Bild. [Vahrenholt 2012] |
Interessanterweise leugnet Vahrenholt selbst in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" gar nicht, dass CO2 neben der Sonne ein wesentlicher Faktor im Klimageschehen ist. Zitat: "Ich kann jetzt nicht genau sagen, ob der Anteil des CO2 an der Klimaerwärmung 40, 50 oder 60 Prozent ausmacht. Doch beide Faktoren spielen eine Rolle, und wahrscheinlich ist der Einfluss der Sonne sogar ein wenig stärker als der des CO2" [Lossau 2012]. In diesem Punkt ist Vahrenholt also auf Linie mit einem Gros der Klimaforscher. Er sagt nur, dass eine Abschwächung der Sonnenaktivität für einige Jahrzehnte dem Treibhauseffekt entgegenwirken werde und deshalb die Energiewende nicht überstürzt werden sollte. Zitat: "Die gute Sonne gibt uns die nächsten 30 Jahre Zeit, das vernünftig zu machen." [ebd.] Die Notwendigkeit einer Energiewende bestreitet er also überhaupt nicht. |
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Wetterextreme |
keine anthropogene Häufung von Wetterextremen zu befürchten; die aktuell veröffentlichten Statistiken dienen der Panikmache [Beck 2006] | kurzfristige Fluktuationen (also auch Abnahme der Wetterextreme) sind normal, aber der langfristige Trend zeigt nach oben [Rahmstorf 2004], denn eine höhere Temperatur erzeugt
[Rahmstorf 2005 (Emanuel 2005)] Die Jahrhundert-Hochwasser von 2002 und 2013 kamen in kurzer Folge und waren - ebenso wie die jüngst gehäuften Rekordwinter - Konsequenz einer ungewöhnlich schwachen NAO, wie sie in den letzten Jahren gehäuft auftrat. Die fehlende Westwinddrift der Drucksysteme lässt die Wolken kaum wandern, so dass sich die gesamten Wassermassen auf die Problemregionen (Windstau der Gebirge) verteilen. [ARD-Meteorologe Sven Plöger bei Günther Jauch (ARD) am 09.06.2013] |
p(CO2)- Zunahme steigert Primär- produktion |
Pflanzenwachstum steigt sichtbar - CO2 ist der Dünger gegen Hunger in der Welt [Alvensleben 2002] |
stimmt, dies wird jedoch bei zunehmender Erwärmung durch Wärmestress überkompensiert [Rahmstorf 2004] |
Anpassung globaler Ökosysteme an Klimawandel |
funktioniert seit Jahrmillionen [Alvensleben 2002] |
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Aufforstung als Gegenmaßnahme |
Aufforstung könnte kontraproduktiv sein - Wälder setzen beim Wachstum nach einer Studie Methan frei, ein potentes Treibhausgas. [Bublath, Joachim. ZDF. 10.01.2007] Ein Artikel in den VDI-Nachrichten zu der Studie ist betitelt: "Treibhaus Erde - auch Pflanzen heizen ein". [Haas 2006] |
Im o.g. Artikel ist zu lesen: der Autor der Studie Frank Keppler (Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg) gibt an, dass das Pflanzenwachstum netto dennoch deutlich die Verminderung des Treibhauseffekts durch CO2-Aufnahme kompensiert; die mit dem Wachstum gekoppelte Emission von Methan mindere die Effekte der CO2-Senke auf ca. 4%. [Haas 2006] |
CO2-freies Kohlekraftwerk |
CO2-Abscheidung (CCS) ist Energieverschwendung ein Anstieg von p(CO2) ist zu begrüßen, weil das Pflanzenwachstum angeregt wird |
hier kann man geteilter Meinung sein:
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Global Dimming |
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aa Index - a 100-year series characterizing the magnetic activity... It is derived from from magnetic measurements near each of the poles (Greenwich and Melbourne observatories ...) [Benestad 2002]
AGW - anthropogenic global warming
CCN - cloud condensation nuclei
CR - cosmic ray
CRF - cosmic radiation flux
GHG - Greenhouse Gas
gsl - global sea level
IR - infrarote Strahlung
NAO - nordatlantische Oszillation
p(CO2) - Partialdruck an CO2
PDO - pazifische dekadische Oszillation
UV - ultraviolette Strahlung
VIS - sichtbare Strahlung