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Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel |
"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
109. Brief
Mülheim a. d. Ruhr, 24. März 1876.
Geliebtes süßes Weibchen! Einen herzlichen Gruß und
Kuß muß ich Dir doch von hier aus senden, nachdem ich die Festessen
und Feierreden in Baden-Baden und Köln glücklich überwunden habe,
und nach gefährlicher Eisenbahnfahrt durch überschwemmtes Land
wohlbehalten hier eingetroffen bin. In Baden-Baden wurde Dein
berühmter Gatte bei dem großen, ihm zu Ehren veranstalteten Festessen
feierlichst mit einem Lorbeerkranze gekrönt! Das Interessanteste
und Wichtigste war mir aber ein Tag in Bonn, wo ich meinen alten
Lehrer und Freund Franz Leydig traf, den ich seit 20 Jahren nicht
gesehen habe und der die von mir ausgeschlagene Stelle in Bonn
angenommen hat. Er hat es bitter bereut. Ich gewann die feste
und höchst beruhigende Überzeugung, daß die Ablehnung der Bonner
Berufung eine der vernünftigsten Handlungen meines Lebens
war! Ich wäre dort kreuzunglücklich geworden! Näheres mündlich!
Morgen trage ich in Dortmund vor . . . Ich denke
täglich viel an Euch, Ihr Lieben! . . . Es umarmt Dich
in Gedanken Dein tr. Ernst.
Brief 108..........................................................................................Brief 110
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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999
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