"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
125. Brief
Potsdam, 8. März 1878, nachm. 5 Uhr.
Liebste Agnes! Soeben bin ich wohlbehalten (bei
scheußlichstem Sturm und Schneegestöber) hier angelangt. Mein gutes
altes Mutterchen fand ich recht schwach und elend. Die böse Krankheit
hat sie recht mitgenommen, und sie wird noch lange Zeit zur Erholung
brauchen. Sie ist sehr glücklich, daß ich noch 2 Tage hergekommen
bin.
Gestern um 1 Uhr kam ich in Chemnitz an, fertigte bis
5 Uhr Korrekturen und nötigste Briefe ab und hielt um 8 Uhr unter
lebhaftesten Beifall den Seelen-Vortrag (nur vor 500 Herren!), 1 1/2
Stunde lang! Von alten Bekannten besuchte ich Pastor Graue. Nach dem
Vortrag war ich noch bis 1 Uhr in einem Kreise von Verehrern. Heute um
9 aus Chemnitz, um 5 hier. Ich bin noch gehörig müde und abgehetzt,
sonst aber wohl : . .
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