"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
34. Brief
Sonnabend, 19. Dezember 1868.
Eben, mein liebes kleines verwöhntes Herzblättchen,
als ich meinen Brief zur Post tragen will, damit Du ihn Sonntag morgen
erhälst, langt Dein lieber Brief an. Ich bin froh, daß Ihr, Du und der
Junge, munter seid. Du liebe Zeit, was hat man als Familienvater nicht
für Angst und Sorge! Schreibe mir nur hübsch oft, mein Liebchen, und
länger als diesmal, hörst Du! Ich sollte eigentlich sehr böse sein, daß Du
mir nicht mehr geschrieben hast; denn die weiblichen Briefe müssen von
Rechts wegen doppelt so lang sein wie die männlichen! Merke Dir
das!!
Dir und unserem kleinen Herzchen müssen übrigens
die Ohren beständig klingeln, so viel ist von Euch die Rede! Ich rühme
(natürlich) Mutter und Kind ganz außerordentlich, so daß die Leute auf
diese Musterfamilie ganz neugierig werden! . . .
Brief 33..........................................................................................Brief 35

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