Unterrichtsplanung kompetenzorientiert: Planungsraster und Unterrichtsphasen
1. Einführung: Fragehorizont
Folgende Grundfragen ...
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... treffen auf folgende fachspezifische Kompetenzbereiche
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... und werden kombiniert mit der Frage: Welches Thema, welches Material oder welcher Text ("Inhalte") eignet sich für unser Ziel am besten? |
2. Ein daraus abzuleitendes Planungsraster
Was sollen die S. am Ende können? | Wie soll das erreicht werden? | Konkretisierung: Aufgaben-Beispiele | Feedback und Differenzierung |
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LESEN | |||
SCHREIBEN | |||
MEDIEN | |||
ARGUMENTIEREN | |||
3. Ein Beispiel
Natürlich müssen Schwerpunkte gesetzt werden, weil nie alle Kompetenzfelder abgedeckt und gefördert werden können. Es macht wenig Sinn, mit Goethes Faust schwerpunktmäßig die Medienkompetenz stärken zu wollen, hier wird es um Leseverständnis und Wissensaneignung gehen müssen. Andererseits kann beim Thema "Fernsehen" eher die Medienkompetenz gefördert werden als die Lesekompetenz. Ganz ausschließen aber mag man keinen Kompetenzbereich, weiterhin ist die sinnvolle Integration möglichst vieler Kompetenzbereiche anzustreben.Eine Antwort auf die einleitende Fragestellung (siehe 1.) könnte also lauten:
- Das Jugendbuch "xy" ist besonders dazu geeignet,
- dass die Schüler der Klasse 8 ihre Schreib- und Lesekompetenzen entwickeln können
- dieses Ziel soll hauptsächlich schreiborientiert mit der Methode: Textmappe / Portfolio / Lesetagebuch durchgeführt werden,
- das nach vorgegebenen Regeln Wahl- und Pflichtteile enthält
- und jedem Schüler im Rahmen der Vorgaben seine eigene Realisierung ermöglicht.
- Das Ergebnis wird bewertet nach gemeinsam entwickelten Beurteilungskriterien
- Vor der endgültigen Abgabe bekommen die Schüler ein Feedback durch Lehrer und Mitschüler und Gelegenheit zu dessen Einarbeitung.
Morton Rhue: Bootcamp (2006) | |||
Was sollen die S. am Ende können? (Ziel-Vereinbarungen - Kompetenzen) |
Wie soll das erreicht werden? (Arbeitsformen, Lernszenarien) |
Konkretisierung /Beispiele (Wahl/Pflicht-Aufgaben, Arbeitsaufträge) | Feedback und Differenzierungsangebote |
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LESEN: Die Schüler/innen sollen | |||
• flüssig (vor-)lesen können • Sinn erfassend lesen können |
- ausgewählte Kapitel werden gemeinschaftlich gelesen - Inhaltssicherung in der Einführungsphase |
• Leserunden, Lese-Stafetten • Kapitel werden durch neue Überschriften zusammengefasst (kollektives Inhaltsverzeichnis), Ziel: Gesamtschau |
• Klassengespräch, • Gruppenarbeit |
SCHREIBEN: Die Schüler/innen sollen | |||
• ein weites Textsortenspektrum beherrschen (informierend, gestaltend und argumentierend) • das Schreiben als ein Weg zur gedanklichen Klarheit erkennen • Verfahren des Planens und Überarbeitens von Texten ausprobieren und einüben |
- Textsorten: Inhaltsangabe, innerer Monolog, Dialog, Brief, Stellungnahmen und Erörterungen, Essays (siehe auch Kompetenzbereich Urteilen“) - Einsatz von Text-Planungsverfahren (Cluster, Mindmap, Kalkül, Lückentext) und Überarbeitungsprozeduren (Lesegruppen, Textlupe und Kommentarlawine) |
Schreibaufträge (Beispiele): • Connors Dilemma (Kapitel 14): Seit dem Brief an Sabrina lässt Joe ihn in Ruhe, aber Pauly drängt auf Ausbruch. Soll er nicht besser durchhalten! Verfasse einen inneren Monolog, in dem Connor über die Lage nachdenkt. • Du bist Sabrina: Stell Dir Ihre Situation vor und lasse sie laut darüber nachdenken. • Was hältst du von dem Schluss des Romans? Schreibe dem Autor einen Brief. |
• Textlupe, Kommentarlawine, gegenseitiges • Lektorieren in Schreib- und Lesegruppen • Lehrerkommentare • Medieneinsatz: PC, Doku-Mappe |
MEDIEN: Die Schüler/innen sollen | |||
• beim Recherchieren im Internet Quellenbewusstsein erwerben, indem sie die Herkunft und Seriosität ihrer Fundstücke überprüfen können. • die Argumentation und Berichterstattung in der Presse einschätzen und bewerten können |
- Info-Recherchen über BootCamps in den USA - Recherchen zu deutschen Modelleinrichtungen“ im Bereich der Jugenderziehung und des Strafvollzugs - Recherche über den Autor und seine anderen Bücher - Präsentation der zusammengefassten und strukturieren Ergebnisse |
Gruppenaufträge: • Das Seehaus Leonberg - Jugendstrafvollzug in freien Formen - im Rahmen des Projekts Chance" stellt sich vor. • Das Projekt Chance - Modellprojekt Jugendstrafvollzug in freien Formen in Creglingen (Ba-Wü) stellt sich und sein Konzept auf diesen Seiten vor • Trainingscamp Lothar Kannenberg |
• Handzettel und/oder Poster als Informationsgrundlage • kriteriengestützte Rückmeldung durch Gruppe oder Klasse |
ARGUMENTIEREN: Die Schüler/innen sollen | |||
• komplizierte Sachverhalte erörtern können, indem sie Verfahren des mündlichen und schriftlichen Diskutierens beherrschen. • einen literarischen Text beurteilen können, indem sie Kriterien und Fachbegriffe gezielt anwenden. |
- Schüler beurteilen das Buch und ihre Lese-Erfahrungen anhand einer Kriterienliste - Organisation von Debatten bzw. Diskussionsforen über Entscheidungsfragen, die sich aus den Lektüren ergeben - Schüler vergleichen den Roman mit anderen von ihnen gelesenen Werken und Texten |
Schreibaufträge und Debatten/Gruppendiskussionen: • Held(inn)en, was zeichnet sie deiner Ansicht nach aus und wer in diesem Roman ist Held oder Heldin? • S. 132/162 Erwachsenwerden und Volljährigkeit“: Was bedeutet für dich Erwachsensein, wie erstrebenswert ist es? • S. 25 Connor fragt: Eltern haben immer Recht und Kinder immer Unrecht, Sir?“ - Wir wissen, dass das zu einfach ist, aber inwiefern ist vielleicht doch etwas dran? Denke das Problem an einem Beispiel durch. | • Lehrer/ Schülerkommentare • Selbsteinschätzungs- bögen • Doku-Mappe mit Lektorierung durch Mitschüler |
PERSONALE UND SOZIALE KOMPETENZEN:Die Schüler/innen sollen | |||
• ihren Wissenshorizont erweitern • über einen längeren Zeitraum und selbstständig ein Produkt erarbeiten |
- Schüler lesen freiwillig Werke nach eigener Wahl und informieren ihre Mitschüler darüber (siehe auch Kompetenzbereich Recherchieren“) - jeder Schüler erstellt aus seinen Texten eine geordnete und kommentierte Dokumentenmappe |
Welche weiteren Themen und Bücher (auch von Morton Rhue) könnten dich interessieren? Ordne deine Mappe und erstelle eine Bestenliste deiner gelungen Texte, die zur Bewertung anstehen sollen. |
Abschließender Fragebogen zum eigenen Lernverhalten und zum Unterrichtsprojekt |
4. Der Projektplan
Das Planungsraster ist noch zu einem Ablaufplan der Unterrichtseinheit weiterzuentwickeln. Folgendes Schema kann dabei übernommen und selbstverständlich weiterentwickelt werden:Schritte | Inhalte, Vorgehensweise, Ziele | Bemerkungen |
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1 | Hinführung, Erstbegegnung, Vorwissen und Erwartungshaltung | |
2 | Leseeindrücke, Stimmen, Ideen zur Lektüre | |
3 | Inhaltssicherung: | |
4 | Projektvorschlag: Wir erstellen eine Schreib-Dokumenten-Mappe
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5 | Schreibwerkstatt Teil 1:
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6 | Schreibwerkstatt Teil 2:
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7 | Schreibwerkstatt Teil 3: | |
8 | Gemeinsames Arbeiten an Texten:
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9 | Bestandsaufnahme / Zwischenbilanz / Weitere Arbeitsschritte
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Ein Vorschlag zur inhaltlichen Konkretisierung findet sich hier: Morton Rhue: BootCamp - ein Jugendbuch in Klasse 8
5. Planungsraster II nach G. Ziener
Gerhard Ziener schlägt in seinem Buch "Bildungsstandards in der Praxis" (Klett|Kallmeyer 2006 S. 16 ff) für die kompetenzorientierte Planung von Unterricht folgende Ausgangsfragen vor:- Welche Kenntnisse,
- welche Fertigkeiten
- und welche Einstellungen
II. Planungsschema:
Kompetenzen / Basisfragen | Kenntnisse (Orientierungswissen) |
Fertigkeiten (Methodische K.) |
Einstellungen (soziale und personale K.) |
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Was sollen die S. am Ende können |
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Welche Schwerpunkte setze ich? (Didaktische Reduktion) |
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Wie erfasse ich Lernstand und gebe Rückmeldung ? (Diagnose und Förderung: Wie gut können die S. das schon? Was fehlt? ) |
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Wie messe ich die erbrachten Leistungen? (Ergebnisse) |
6. Konkretisierung am Beispiel von Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame":
Kompetenzen / Basisfragen | Kenntnisse (Orientierungswissen) |
Fertigkeiten (Methodische K.) |
Einstellungen (soziale und personale K.) |
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Was sollen die S. am Ende können |
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Welche Schwerpunkte setze ich? (Didaktische Reduktion) |
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Wie erfasse ich Lernstand und gebe Rückmeldung ? (Diagnose und Förderung: Wie gut können die S. das schon? Was fehlt? ) |
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Wie messe ich die erbrachten Leistungen? (Ergebnisse) |
Dreiteilige Klausur:
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7. Umsetzung in fünf Unterrichtsphasen
III. Durchführungsschema einer Unterrichtseinheit in fünf Phasen
- I. Einstieg in die Thematik: Erwartungshaltung schaffen, vorhandenes Wissen aktivieren und erweitern.
- II. Inhaltssicherung: Lektüre voraussetzen oder unterrichtsbegleitend voranschreiten?
- III. Texte und Kontexte: Schlüsselszenen / Textstellen des Dramas auswählen und exemplarisch behandeln.
- IV. Lernstand erfassen und fördern: Schreib-, Lese-, Sprech-Übungen und Feedback-Schleifen
- V. Ergebnissicherung und/oder Leistungsmessung (Klausur, Protokolle, Dokumentenmappe, Präsentationen, Evaluationsbogen ...)
Ein Vorschlag zur inhaltlichen Konkretisierung findet sich hier: Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz Themen-gerecht sein sollte.