Franz Kafkas „Prozess“ Praxisbericht und Arbeitsvorschläge

Franz Kafka: Der Prozess (Roman 1914/15)

In den Lektürehilfen (bzw. in der Fachliteratur) wird die Romanhandlung gerne in drei Phasen eingeteilt.
Denkbar und vielleicht auch ergiebiger könnte es sein, dem Roman eine dramatische Struktur nach dem Muster des klassischen Fünf-Akte-Schemas zuzuordnen. Lassen sich dadurch weitere Einsichten in den „Prozess“ gewinnen?

Diskussionswürdig ist allerdings die Frage, in welchem Sinne bei Kapitel 10 von einer Katastrophe gesprochen werden kann. Dazu müsste man sich überlegen, ob K. überhaupt eine 'tragische' Figur ist. Ist sein Handeln und ist seine Lage mit den Begriffen "Ausweglosigkeit", "schuldig-unschuldig", "Konflikt zwischen freiem Willen und höherer Gewalt (= Schicksal)" richtig beschrieben?
Ich, K. Dautel, meine: Nein. Siehe dazu: Aristoteles, Antigone, Sophokles.

Mein Vorschlag: Die dramatische Struktur des Prozessverlaufes - ein Versuch in fünf Akten

I. Exposition: Kapitel 1

II. Die Handlung nimmt Fahrt auf: Kapitel 2-5

III. Die Ereignisse verlangen eine Entscheidung von K. (Krise): Kapitel 6-8

IV. Die Legende und deren Exegese als retardierendes Moment: Kapitel 9

V. Josef K.s Ende: Kapitel 10

Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.
Dautels ZUM-Materialien: Google-Fuss

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