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Mittelschiff

Die Kirche St. Georg ist eine dreischiffige Basilika mit Vierungsturm und niedrigen Querarmen. Der Altarraum im Osten hat quadratische Form, im Westen schließt eine halbrunde Westapsis das Mittelschiff ab. Das Innere zeigt sich als flach gedeckte Säulenbasilika, die Wände des Mittelschiffs sind mit mehrzonigen Wandmalereien aus der Mitte des 10. Jahrhunderts geschmückt. Große Bildfelder mit den Wundertaten Christi auf der architektonisch ungegliederten Flächen der Wände sind oben und unten mit Mäanderbändern eingefasst, auf den Zwickeln der Arkaden finden sich Medaillons mit den Bildnissen Reichenauer Äbte, die Wandzonen zwischen den Obergadenfenstern schließlich tragen Aposteldarstelungen.

Linke Wand des Mittelschiffs mit Bklick zum AltarraumChorraum mit AltarRechte Wand des Mittelschiffs mit Bklick zum Altarraum

Mittelschiff, rechte Wand und Mäanderdekoration

Mäanderband unter den Bildfeldern

Die Malereien am Triumphbogen wurden im 19. Jahrhundert in der unteren Zone dem alten Befund angeglichen, in den oberen Zwickeln frei ergänzt.

Die Wandmalereien des 10. Jahrhunderts vermitteln trotz ihres angegriffenen Zustandes den Eindruck einer voll ausgemalten hochmittelalterlichen Kirche und haben ihre Vorbilder in der gleichzeitigen ottonischen Buchmalerei.

Die Bilder der Wandmalereien

Heilung des Besessenen von GerasaDie Szenen im Einzelnen:

Nordwand von Westen nach Osten
Heilung des Besessenen von Gerasa
Heilung des Wassersüchtigen
Beruhigung des Sturms auf dem See Genezareth
Heilung des Blindgeborenen

Heilung des WassersüchtigenBeruhigung des Sturms auf dem See Genezareth

Heilung des Blindgeborenen

Heilung des AussätzigenSüdwand von Osten nach Westen
Heilung des Aussätzigen
Auferweckung des Jünglings von Naim
Auferweckung der Tochter Jairi
Auferweckung des Lazarus


Auferweckung des Jünglings von NaimAuferweckung der Tochter Jairi

Auferweckung des Lazarus

Wandmalerei: Das Geschwätz der Frauen geht auf keine KuhhautWandmalerei des 13. Jahrhunderts in der Seitenmauer de Choraufgangs:

Gegen die Schwatzhaftigkeit der Frauen.
Das Bild zeigt zwei miteinander redende Frauen, davor eine Kuhhaut, die von vier Teufeln gezogen wird. Auf ihr die erste Erwähnung des Ausdrucks "Blah blah" in der deutschen Sprache ("Ich wil hie shribun / von disen tumbem wibun/ was hie wirt pla pla gusprochun ...")


im Detail:  
siehe auch:  
Literatur: Der Bau und seine Ausstattung

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