Landeskunde > Bodensee > Klöster > Reichenau > St. Georg, Oberzell

Reliqiuen

Reichenau, Klosterkirche Oberzell, InnenansichtDer aus Kappadokien stammende und 303 enthauptete Georg gilt in der Ostkirche als "Erzmärtyrer", sein Kult ist in Rom erstmals 683 nachgewiesen. Dem Heiligen geweihte Kirchen sind bereits vorher in Neapel, Paris und Mainz nachgewiesen. Als Urbild des Märtyrers und christlichen Kämpfers wurde er schließlich zum Patron des Schwert tragenden Adels.

Seit dem 8. Jahrhundert ist ein Schädel des Heiligen in der römischen Kirche San Giorgio al Velabro überliefert, den der Mainzer Erzbischof und Reichenauer Abt Hatto III. (Amtszeit 891-913) 896 in Rom von Papst Formosus erhielt und ins Ostrfrankenreich brachte.

Von dieser Schädelreliquie erhielt das Bodenseekloster Reichenau, dessen Leitung Hatto hatte, ein Stück, das vermutlich dann die Verehrung des Märtyrers im mittelalterlichen Schwaben befördert hat. Weitere Schädelreliquiare sind in Siegburg und in der Kiche San Giorgio in Chieri (Turin, Piemont) nachweisbar,

Nach einer Reichenauer Bearbeitung des Martyrologs des Wandalbert von Prüm (*813 - † nach 848) soll die Georgskirche in Oberzell an einem 18. November geweiht worden sein. Nach der Überlieferung von Gallus Öhem habe St. Georgbereits zur Zeit von Abt Ruadhelm (838-842) bestanden, wonach Haito (806-823) der Gründer gewesen wäre. Die heutige Forschung spricht die Kirche jedoch einhellig Hatto III. zu.

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