Als Mammutjäger Tiere beobachten, auf einem römischen
Markt mit fremdartigen Speisen handeln oder eine Ritterprüfung
ablegen – die erste Ausstellung des Jungen Schlosses
hält für Kinder von vier bis zehn Jahren viele Überraschungen
bereit.
Mitmachen heißt hier, auch Originalobjekte wie etwa
einen Mammut-Backenzahn anfassen zu können. Dies war
der Wunsch des Kinderbeirats, der das Museums-Team tatkräftig
unterstützte.
Wer gerne auf Schatzsuche geht, ist in der ersten Ausstellung
des Kindermuseums genau richtig. Auf 400 qm gestaltete
das niederländische Architekturbüro „Northernlight“ ein
Paradies für Kinder, das an allen Ecken und Enden
zum Entdecken und Erforschen einlädt. Die Kulturgeschichte
Württembergs wird anhand von Originalobjekten, interaktiven
Vermittlungsebenen und Abenteuerbereichen kindgerecht dargestellt.
Einige jahrtausendealte und wertvolle Originale können
unter Anleitung von Ausstellungsbegleitern in die Hand
genommen werden – eine Besonderheit im Jungen Schloss
und wichtiger Impuls aus dem Kinderbeirat.
Im Zentrum der Präsentation steht eine Wunderkammer
aus der Renaissance. Sie bietet einen chronologischen Überblick über
die Epochen von der Urzeit bis in die Neuzeit. Die ersten
Wunderkammern der Geschichte wurden als Sammlungen unterschiedlichster
Objekte von Fürsten und Königen gegründet – auch
in Württemberg wurde 1596 erstmals ein derartiges
herzogliches Prestigeobjekt erwähnt. Im Jungen Schloss
wird die Wunderkammer als Metapher genutzt. Die Museumsschätze
sind in einem scheinbaren Durcheinander angeordnet und
wecken den Forschergeist der Besucher. Zudem verdeutlichen
die provisorisch wirkenden Objektbeschriftungen den ständigen
Wandel der Wissenschaft. Als Gesamtbild entfaltet die Wunderkammer
eine Aura des Staunens.
Hier wird das Thema Schätze aufgegriffen und durch
die Epochen weitergeführt: Ein unscheinbarer Feuerstein
aus der Steinzeit offenbart seine Qualitäten erst,
wenn die Besucher in die Welt der Mammuts und Eiszeitjäger
eintauchen. Keltische Münzen sind schon eher als „Schätze
auf den ersten Blick“ zu erkennen. Neben dem tatsächlichen
Wert der Gegenstände steht vor allem der Bezug zu
den Lebenswelten der damaligen Menschen. Wie wurden sie
genutzt und welche Bedeutung hatten sie? Aufgelockert werden
die „echten“ wertvollen Schätze durch
hands on Stationen, hinter denen sich so manche Überraschung
verbirgt, wie z.B. ein Pop-up Hahn in der Schublade.
Jedem Zeitalter sind in der Wunderkammer eigene Bereiche
gewidmet, die in chronologischer wie auch freier Reihenfolge
betrachtet werden können. Den Epochen Steinzeit, Römerzeit,
Mittelalter und Neuzeit sind besondere Abenteuerbereiche
zur Vertiefung angeschlossen. Hier erleben die Kinder Geschichte
hautnah und schlüpfen in historische Rollen.
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