23.11.07
TV-Diskussion: Am Kompromiss zum Hortus Palatinus scheiden sich
die Geister
Sendetermine:
Samstag, 24.11., 16.30 und 21.30 Uhr, Sonntag 25.11., 16, 18 und
22 Uhr RNFLive (zu empfangen über Satellit und im Rhein-Neckar-Raum
über Kabel)
Die Diskussion um den Nachbau des Hortus Palatinus wird breiter.
Nachdem die RNZ bereits die Existenz von abweichenden Meinungen
zugebenen hatte (wir berichteten), gab jetzt der Mannheimer Regionalsender
RNF live den Kontrahenten die Gelegenheit, ihre Standpunkte in
der Studiodiskussion "Zur Sache" zu vertreten und zu
diskutieren. Beteiligt waren unter der Moderation von Bernd Siegelmann
Hans-Joachim Wessendorf, der Initiator der Stiftung, Prof. Dr.
Raban von der Malsburg, Erster Bürgermeister von Heidelberg
und Leiter des Baudezernats, und Dr. Christoph Bühler vom
Landesverein Badische Heimat e.V. als Sprecher der Gegner des
Projekts.
Die Standpunkte selbst waren bekannt: Wessendorf plädierte
für eine Rekonstruktion des Gartens ohne Abstriche, allerdings
auch, ohne sich Gedanken über das Nebeneinander von Totalrekonstruktion
und "Romantik" der Scheffelterrasse zu machen, von der
Malsburg stimmte dem als eine Bereicherung des kulturellen Angebots
für Heidelberg zu, während Bühler auf die Unsinnigkeit
einer solchen, die geschichtliche Entwicklung des Gartens negierende
Kulisse verwies.

Auf Wessendorfs wieder einmal vorgebrachte Einschränkung,
er wisse nicht, wie der Denkmalschutz entscheide, verwies Bühler
allerdings auf bekannte Stellungnahmen des Denkmalschutzes, letztmalig
von 1992, denen zufolge eine Totalrekonstruktion eindeutig abzulehnen
sei. Allenfalls die Zwischenterrasse könne in ihrer Feinstruktur
rekonstruiert werden, für die Hauptterrasse sei prinzipiell
eine Bewahrung der gegenwärtigen Struktur des Landschaftsgartens
unter Andeutung der Renaissance-Beete in den Rasenflächen
denkbar.
Wessendorf reagierte fast begeistert und sah darin ein kompromisshaftes
Entgegenkommen der Projektgegner, aber Bühler verwies darauf,
dass die Standpunkte nach wie vor sich entscheidend an der Menge
des Rekonstruierbaren scheiden.
Als Bühler schließlich die Idee des Heidelberger Kunsthistorikers
Martin Untermann aufgriff und einen Ideenwettbewerb zur Fortentwicklung
des Gartens ins Spiel brachte, der an die Stelle der Zementierung
eines längst vergangenen Zustands treten solle, kam auch
von der Malsburg nicht umhin, zustimmend zu nicken. Leider war
die Kamera da schon ausgeschaltet.
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Kommentar
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