
Zwischen Juli 1940 und März 1941 starben im Stammlager
Auschwitz I 2500 Häftlinge, teils an den Misshandlungen
durch die SS, teils an Hunger. Zwischen dem 1. März
1941 und dem 31. Januar 1942 starben weitere 18000 Häftlinge.
Dazu kommen 1755 Hinrichtungen und Erschießungen.
Das heißt, dass in diesem Zeitraum jeder zweite Häftling,
wie es der Schutzhaftlagerführer Fritsch formulierte, „den
Ausgang .. durch den Schornstein des Krematoriums“ nahm.
Von 1941 an war das Lager nicht mehr allein auf die Unterdrückung
und Ausschaltung des polnischen Volks, sondern auf die
Ausrottung ethnischer Minderheiten generell ausgerichtet.
Ihnen hatten die Nationalsozialisten die grundlegenden
Menschenrechte abgesprochen, sie waren „Schädlinge“,
die „ausgemerzt“ werden mussten. Das Lager
wurde zum größten Ort des unmittelbaren Massenmords
an den Juden, die aus ganz Europa hierher deportiert wurden.
In den letzten zwei Monaten seiner Existenz, nach der
Schließung der Gaskammern im Oktober 1944 und angesichts
der sich bereits abzeichnenden militärischen Niederlage
des Reichs und der erwarteten Offensive der sowjetischen
Armee wurden die Gefangenen nicht mehr für Arbeitseinsätze
selektiert, sondern gleich ermordet. Diese Phase endete
mit der Befreiung des Lagers am 27. Januar 1945.
Die Mehrheit der Opfer – wohl um die 90% - der
Lager in Auschwitz starben in Birkenau. Das sind ca. 1
Million Menschen. Die Mehrheit davon, 9 von 10, waren Juden.
Auch ein hoher Prozentsatz der Polen, die in Auschwitz
umkamen, wurde in Auschwitz ermordet – ebenso wie
an die 20.000 Sinti und Roma und Kriegsgefangene der sowjetischen
und anderer Armeen.
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