Thema: Ernährung
Rüppurr, Stadt Karlsruhe
„
Mehl- Kartoffel- Fleischspeisen. Drei Haupt- zwei Nebenmahlzeiten.
Fleisch täglich, mit Ausnahme von Freitag."
Büchig, Gemeinde Stutensee
„
Leider muß hier als meistgenossenes Kaffe[e] bezeichnet
werden. Weniger Gemüse, besonders Sauerkraut; in vielen
Häusern wird im Winter geschlachtet, außer diesem
wird hier wenig Fleisch gegessen, meistens nur Sonntag. Als Vesperbrot
wird Limburger Käse oder auch Wurst genossen. Getränk
ist Most oder Bier."
Schluttenbach, Stadt Ettlingen
„
Fleisch wird wenig gekocht; höchstens einmal in der Woche.
Im Winter schlachten die wohlhabenden Bürger ein oder zweimal.
Hauptnahrungen sind: Kartoffeln, Mehlspeisen, Sauerkraut, saure
Rüben, Bohnen. Am Sonntag gibt es in den meisten Häusern
Sauerkraut und Kartoffeln (Krumbiere) und Fleisch, so man hat.
Ist geschlachtet, so gibt es Dienstag, Donnerstag und Samstag
Fleisch. An den anderen Tagen Mehlspeisen, als da sind: Starke
Männer: 20 bis 25 cm lang und 3- 4cm Durchmesser aus Milch,
Mehl, Hefe in Fett gebacken (sehr beliebt!). Mus: zerstoßene
Pfannenkuchen, Punter (?) und große Knöpfe. Andere
bekanntere Mehlspeisen sind: Küchlein, Weckschnitte, Wasserschnitte,
Maultäsche, Dampfnudel, Eierkuchen, Knöpflein. Statt
Kaffe[e] am Morgen gibt es auch in manchen Häusern Suppe
als da sind: Hafergriessuppe, Mehlsuppe, Kartoffelsuppe. Es wird
morgens, mittags und abends gegessen. Unter der Zeit Brot."
Stupferich, Stadt Karlsruhe
„
An den Sonntagen und am Donnerstag gibt es in den kühleren
Monaten Sauerkraut. Am Mittwoch Dampfnudel oder Küchle.
Am Freitag gibt es Kartoffel- oder Riebelsuppe. [...] Das Mittagessen
geschieht sehr unregelmäßig zwischen 1 1 bis 1 Uhr.
Wird ein neuer Backofen errichtet, so wird von dem zuerst darin
gebackenen Brot unter die Nachbarn verteilt, damit das Brot immer
gut gerate."
Dürrenbüchig, Stadt Bretten
„
Im Sommer gibt es viel Mehlspeisen, besonders „Knöpfle" in
verschiedener Art und Form, manchmal auch kalte Küche: Käse
und Most (Äpfel- oder Birnenwein). Abends werden meistens
Kartoffeln mit Milch aufgetragen. Seit dem hier die Milch durch
einen Milchhändler aufgekauft wird, gibt es abends Kartoffeln
und Suppe oder Most. Im Winter schlachten die meisten Leute ein
oder mehrere Schweine. Am Gründonnerstag gibt es Grünkraut
(Winterkohl oder Rapsblätter), am Charfreitag [sic!] Nudeln,
an Kirchweih (Kerwe) Kuchen. Der dünne Kuchen heißt
Kuchen, der dicke Weißbrot. Morgens gibt es Kaffee, oder
Suppe und Kartoffeln mit Käse oder mit Most. Am neun Uhr
und 3 Uhr od[er] 4 Uhr ist Vesper. Mittags verkündet die
Glocke die Vesperzeit."
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