Geografie
Meist dicht bewaldet erstreckt sich der Schwarzwald vom
Hochrhein (Grenze zur Schweiz) entlang der Oberrheinischen
Tiefebene 160 km nach Norden. Im Süden erreicht er eine
Breite von bis zu 60 km, im Norden lediglich 30 km.
Am südöstlichen Grenzsaum geht der Schwarzwald in
die Hochmulde der Baar über. Der Nordosten wird durch das
Schwäbisch-Fränkische Stufenland begrenzt und nördlich schließt
das Kraichgauer Bergland an.
Die Naturräume des Schwarzwaldes werden nach verschiedenen
Merkmalen gegliedert.
Geomorphologisch unterscheidet man vor allem zwischen
der Ostabdachung mit meist gerundeten Bergformen und weiten
Hochplateaus (sogenanntes danubisches - donaubündiges -
Relief, besonders augenfällig im Norden und Osten auf Buntsandstein)
und dem intensiv zertalten Abbruch zum Oberrheingraben hin
(sogenannter Talschwarzwald mit rhenanischem - rheinbündigem
- Relief). Dort befinden sich die höchsten Erhebungen und
die größten unmittelbaren Höhenunterschiede (bis 1000 m).
Die Täler sind meist eng, oft schluchtartig, seltener beckenförmig.
Die Gipfel sind gerundet, es kommen aber auch Plateaureste
und gratartige Formen vor.
Geologisch ergibt sich die augenfälligste Gliederung
ebenfalls in ostwestlicher Richtung. Den Ostschwarzwald
bedeckt über größere Flächen das unterste Glied des Südwestdeutschen
Schichtstufenlandes, der Buntsandstein, mit endlos scheinenden
Nadelwäldern und Rodungsinseln. Das im Westen frei liegende
Grundgebirge, überwiegend mit metamorphen Gesteinen und
Graniten, war trotz seiner Steilheit leichter besiedelbar
und erscheint heute mit seinen vielgestaltigen Wiesentälern
offen und freundlicher.
Die gängigsten Gliederungen teilen den Schwarzwald
jedoch in nordsüdlicher Richtung. Zunächst, bis etwa in
die 30er Jahre, teilte man den Schwarzwald in Nord- und
Südschwarzwald, wobei die Kinzigtallinie die Grenze bildete.
Später teilte man den Schwarzwald in den wald- und niederschlagsreichen
Nordschwarzwald, den niedrigeren, vorwiegend in den Tälern
landwirtschaftlich geprägten Mittleren Schwarzwald und den
deutlich höheren Südschwarzwald mit ausgeprägter Höhenlandwirtschaft
und von eiszeitlichen Gletschern geprägtem Relief. Der Begriff
Hochschwarzwald bezog sich auf die höchsten Bereiche von
Südschwarzwald und südlichem Mittelschwarzwald.
Die Grenzziehungen variierten jedoch beträchtlich.
Eine pragmatische, nicht an Natur- und Kulturäumen orientierte,
nutzt die wichtigsten Quertäler so, dass der Mittlere Schwarzwald
von der Kinzig im Norden und der Dreisam bzw. Gutach im
Süden (entlang der heutigen B 31) begrenzt wird.
Die naturräumliche Gliederung von Meynen/Schmithüsen
(1953-1962) bezieht sich auf ein umfängliches Kriterienbündel
und gliedert den Schwarzwald in mehr als drei Teilräume.
Eine Dreiteilung zeichnet sich dort jedoch ebenfalls ab.
Die Nordgrenze des Mittleren Schwarzwaldes verläuft südlich
des Renchtales und des Kniebis' bis nahe Freudenstadt. Die
Südgrenze verläuft nahe der B 31. Die Gliederung wurde seitdem
wiederholt überarbeitet und scheint sich im Bereich des
Schwarzwaldes zu stabilisieren.
Der Mittlere Schwarzwald (Gebiets-Nr. 153) beschränkt
sich im wesentlichen auf die Flussgebiete der Kinzig und
der Schutter, sowie auf das niedrige Bergland nördlich der
Elz. Der Nördliche Schwarzwald besteht aus den Einheiten
150 Schwarzwald-Randplatten, 151 Grindenschwarzwald und
Enzhöhen und 152 Nördlicher Talschwarzwald. An Stelle des
Begriffes Südschwarzwald bezieht die Einheit 155 Hochschwarzwald
nun sinnvoller Weise die Gebiete beiderseits des Simonswälder
Tales mit ein. Der verbleibende Naturraum 154 Südöstlicher
Schwarzwald mit den Donau-Quellflüssen und dem nördlichen
Gutach-Gebiet kann nun wohl zusammen mit dem Hochschwarzwald
als Südschwarzwald aufgefasst werden.
Bild: Gipfel des Feldbergs mit Feldsee. ©
LMZ-BW Armin Weischer
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Mit 1.493 m ü. NN ist der Feldberg im Südschwarzwald der
höchste Berggipfel. Allgemein sind die Berge des
Süd- oder Hochschwarzwaldes höher als die des Nordschwarzwaldes.
Dort liegen auch das Herzogenhorn (1.415 m) und der Belchen
(1.414 m). Mit 1.164 m ist die Hornisgrinde, der höchste
Berg des Nordschwarzwaldes, deutlich niedriger. Weitere
wichtige Berge finden sich in der Liste der Berge im Schwarzwald.
An Flüssen entspringen im Schwarzwald unter
anderem die Brigach (43 km) und die Breg (49 km). Diese
sind die Quellflüsse der Donau ("Brigach und Breg bringen
die Donau zu Weg"). Weitere bedeutende Flüsse sind die Dreisam
(29 km), die Elz (90 km), die Enz (112 km), die Kinzig (95
km), der Klemmbach, die Möhlin (32 km), die Murg (96 km),
die Oos, die Nagold (92 km), die Wutach (90,2 km), die Schiltach
(25 km), die Wehra (18,4 km), die Wiese (55 km) und die
Eschach (37 km), der längste Quellfluss des Neckars (367
km).
Bedeutende Seen natürlichen, glazialen Ursprungs
im Schwarzwald sind unter anderem der Titisee, der Mummelsee
und der der Feldsee. Besonders im nördlichen Schwarzwald
finden sich eine Reihe weiterer kleiner Karseen.
Zahlreiche Stauseen wie der Schluchsee
mit den weiteren Seen des Schluchseewerks, die Schwarzenbachtalsperre,
die Talsperre Kleine Kinzig oder die Nagoldtalsperre dienen
der Stromerzeugung, dem Hochwasserschutz oder der Trinkwasserversorgung.
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