Die Franken - Wegbereiter Europas

Ein geschichtlicher Hintergrund zur Ausstellung im Reiß-Museum Mannheim

Verschiedene Völkerschaften im Frankenreich

Erste Begegnungen mit der römischen Welt
Verschiedene Völkerschaften im Frankenreich

Das Childerichgrab in Tournai
Chlodwig als Erbe römischer Traditionen
Der Aufstieg der Hausmeier
Die Franken und die römischen Städte
Und die Moral von der Geschicht?
Bereits in diese erste Ansiedlungszeit fällt das unmittelbare Zusammenleben der fränkischen Neuankömmlinge mit der einheimischen Bevölkerung, die sich aber ihrerseits wieder aus den alteingesessenen Galloromanen und den zugewanderten Völkerschaften der römischen Legionen zusammensetzte. Schon von dieser Frühgeschichte her eignet also der fränkischen Bevölkerung eine gewisse Offenheit. Sie zeigt sich unter anderem im klassischen Gebiet der frühmittelalterlichen Archäologie, der Gräberkunde.

fränkische Bügelfibel

sächsische Fibel
Die Mannheimer Ausstellung ging hier noch den traditionellen Weg, indem sie die Grabfunde museal präsentierte. Der Besucher ging oberflächlich besehen von Schwert zu Schwert, von Fibel zu Fibel. Daß eine Fibel aber unter sehr verschiedenen Gesichtspunkten gesehen werden kann, zeigte sich erst beim zweiten Hinsehen.
Da ist zum einen der Aspekt der fränkischen Kleidungssitte, nach der die freie Fränkin die klassische Vierfibeltracht trägt - zwei kleine Fibeln auf der Brust, zwei größere am Rock.
Dann der Aspekt der verschiedenen Fibeltraditionen, fränkische Bügelfibeln etwa , dickere sächsische, flachere westgotische Fibeln oder westgotische Adlerfibeln. Interessant wird die Fibeltracht dann, wenn westgotische Fibeln nach fränkischer Manier getragen werden.
Fibeln können weiterhin unter dem Aspekt ihrer handwerklichen Herstellung gesehen werden. Diese Gesichtspunkte hätte sich der nicht vorgebildete Besucher allerdings etwas mehr didaktisch aufbereitet gewünscht.

westgotische Fibel

westgotische Adlerfibel
Auf römischem Boden, in römischem Föderatenverhältnis entsteht nun ein "Netz von fränkischen Königtümern" (Staab), die eben als römische Bundesgenossen zwischen Niederrhein und Flandern Aufgaben der Reichsverteidigung übernehmen. Ihre Könige waren einerseits traditionell fränkisch bestimmt, übernahmen andererseits Aufgaben innerhalb der römischen Verwaltungs- und Kommandostruktur und sahen sich wohl als Erbe beider Welten. Zu ihnen gehört der rex foederatus Childerich (457/58 - 482), König der Franken im Militärsprengel von Tournai, den Vater des "Reichsgründers" Chlodwig. Die Aussage von der Stellung der Franken zwischen römischer und germanischer Welt - besser gesagt inmitten beider Welten - gilt zumindest im archäologischen Sinn in besonderem Maß für ihn.
Alle Abbildungen sind dem Katalog zur Mannheimer Ausstellung "Die Franken, Wegbereiter Europas" entnommen. Wir danken dem Reiß-Mauseum, Mannheim, für die Genehmigung zur Veröffentlichung


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Zur Literatur zur Franken-Ausstellung


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