Ägyptische Mumien -
Unsterblichkeit im Land der Pharaonen

Große Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart
6. 10. 2007 - 24. 3. 2008

Streiflichter

Die Kunst der Mumifizierung
Diesseits- und Jenseitsvorstellungen
Mumienporträts
Die Geschichte des Berner Sargs
Das Perlennetz aus El-Hibe
Eine kunstvoll restaurierte Kindermumie
Die Untersuchung eines Ibis
Tiermumien
Abenteuerreise ins Alte Ägypten

Bilder aus der Ausstellung

Die Geschichte des Berner Sarges
Eine schicksalhafte Verwechslung

Eine Verwechslung im Jahre 1893 hatte eine verhängnisvolle Trennung zur Folge: Das prachtvoll bemalte Sargensemble einer vornehmen Dame aus dem intakten Sammelgrab von Bab el-Gasus in Theben-West gelangte unvollständig an seinen Bestimmungsort Bern. Dem Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Abbas Hilmy II. an die befreundete Regierung der Schweiz fehlte ein wichtiger Bestandteil: Die Wanne des Innensarges wurde irrtümlicherweise nach Wien verschifft. 114 Jahre später wird das Sargensemble erstmals in Deutschland vereint in der Großen Landesausstellung „Ägyptische Mumien Unsterblichkeit im Land der Pharaonen“ vom

06. Oktober 2007 bis 24. März 2008 im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen sein.

Das menschenähnlich gestaltete Sargensemble besteht aus zwei ineinander verschachtelten Särgen und einem Mumienbrett, das direkt auf dem Körper der Verstorbenen lag. Die Bemalung der Särge ist ein eindrucksvolles Beispiel der symbolhaften Bildersprache der Alten Ägypter und demonstriert die Hochblüte altägyptischer Sargmalerei aus der Zeit um 1000 vor Christus. Die gesamte Oberfläche des Außen- und Innensarges ist mit Szenen aus dem Totengericht bemalt. Der Mittelteil der beiden Außen- und Innendeckel zeigt zwei Geierfiguren, die zum Schutz der Toten aufgemalt wurden. Zwischen ihnen befindet sich ein Skarabäus mit der Sonnenscheibe. Darunter ist der aufgebahrte Leichnam dargestellt. Beide Sargdeckel sind mit Perücken verziert, die wiederum in leuchtenden Farben bemalt wurden. Der breite Halskragen besteht beim Außen- wie beim Innensargdeckel aus verschiedenen Lagen von Röhrenperlen und Amuletten, die zu einem reichhaltigen Muster angeordnet sind. Die Arme wurden in damals typischer Frauenhaltung unter dem Halskragen gekreuzt und nach außen gerichtet.

Die aufwändige Gestaltung des Sargensembles lässt auf eine Besitzerin schließen, die einer angesehenen Familie der Amun-Priester entstammte. Diese Priester herrschten um 1000 vor Christus über ganz Oberägypten. Die Mumie selbst befindet sich wahrscheinlich im Ägyptischen Museum in Kairo. Da Name und Titel der Verstorbenen meist auf der Mumie selbst notiert wurden, bleibt die in dem Sargensemble bestattete Frau anonym.

 
Text: Landesmuseum Stuttgart

im Detail:

weiter:

 

siehe auch:

zurück:

Startseite | Ägypten | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2007

 

Impressum · Datenschutz