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Gründung und Ausbau |
Gründung und Ausbau (1924-1970) |
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Grundlage des folgenden Berichtes ist die journalistische Arbeit von Thomas Will. Thomas Will hat sich wegen der Lage seines damaligen und heutigen Wohnortes Bischofsheim, mit am Protest beteiligt und deshalb aus eigenem Interesse eine Arbeit über dieses Thema geschrieben. Am 2. Juli 1924 wurde die Südwestdeutsche Luftverkehrs AG in Frankfurt am Main gegründet. Sie war der Vorgänger der Flughafen Frankfurt/Main AG (FAG). Mit einem Anfangskapital von 400 000 Reichsmark (heute: 1 671,6 Millionen DM) mietete man sich auf dem damaligen Flughafen Rebstock (südlich des heutigen Messegeländes) ein, der der Stadt Frankfurt und der Heilig-Geist-Stiftung gehörte. Vom Gründungstag bis zum Ende des Jahres 1924 zählte man auf dem Rebstock 234 Starts und Landungen, sowie 536 Fluggäste. Ganze 1 102 kg Post wurden in dieser Zeit befördert. Innerhalb von vier Jahren änderte sich dann das Bild zum ersten Mal. 1928 wurden 42 Tonnen Luftpost und 134 Tonnen Fracht befördert. Auf 2 280 Starts und Landungen (im Schnitt täglich 6 Flugbewegungen) verteilten sich 10 930 Fluggäste. Bis 1933 stieg diese Zahl auf 19 240 Passagiere sowie 425 Tonnen Fracht und 76 Tonnen Post, bei 3 380 Starts und Landungen (im Schnitt täglich 9 Bewegungen). In dieses Jahr fiel nun nicht nur der Wechsel in der deutschen Reichskanzlei, sondern auch der Wunsch der Luftverkehrs AG nach einem größeren Domizil. Der Rebstock war mittlerweile zu klein geworden, es fehlte nach eigenen Angaben ein übersichtliches und ausgedehntes Rollfeld, das die größeren Flugzeuge benötigten. Ebenfalls sollten bei der Stadt Frankfurt Wünsche vorhanden gewesen sein, der Ausgangspunkt des internationalen Luftschiffverkehrs nach Nord- und Südamerika zu werden. Mit diesen Veränderungsplänen für den Standort gingen auch Pläne für eine Kapitalneuerung einher . Seit 1934 waren nur noch Körperschaften Aktionäre bei der Luftverkehrs AG (später FAG).Größter Aktionär war damals die Stadt Frankfurt mit 36,67%, gefolgt vom Bezirksvorstand Wiesbaden mit 30% und dem Land Hessen mit 16,67%. Der Rest entfiel auf kleinere Anteilseigner. Nunmehr änderte die Gesellschaft auch ihren Namen und hieß fortan "Südwestdeutsche Flugbetriebs AG - Rhein Main" (S.W.F). 1935 wurde dann mit den Bauarbeiten für den Rhein-Main Flughafen begonnen. Das damals 640 ha große Gelände (durch den Bau der Startbahn West sind 570 ha verloren gegangen) lag im Osten des heutigem Flughafens und war vor seiner Inbesitznahme durch die Luftfahrer ein Waldgebiet, das zum Frankfurter Stadtwald gehörte. Am 8. Juli 1936 wurde der Flugzeugverkehr auf dem neuen Frankfurter Flughafen eröffnet. Schon damals war er hinter Berlin der zweitgrößte in Deutschland. Im Sommer 1937 flogen dann schon 27 Linien den Frankfurter Flughafen an (ursprünglich 19) und die meisten europäischen Länder waren von der größten hessischen Stadt direkt zu erreichen. Nach Kriegsausbruch 1939 wurde der gesamte Flughafen von der deutschen Luftwaffe übernommen, bis er nach der Kapitulation 1945 von amerikanischen Truppen besetzt wurde. Schon am 22. Mai 1945 begann man mit dem Wiederaufbau und deutsche Kriegsgefangene mussten im Herbst 1945 eine erste Startbahn mit einer Länge von1 800 m bei 45 m Breite anlegen (heutige Länge knapp 5 000 m). Im Mai 1946 landete dann wieder das erste Verkehrsflugzeug in Frankfurt und während der Berliner Blockade 1948 startete alle 3 Minuten ein Flugzeug von Rhein-Main. Dies war auch der Grund, weshalb man im Frühjahr 1949 mit dem Bau einer zweiten Start- und Landebahn begann, die im Dezember des gleichen Jahres fertiggestellt wurde. Damit war das Parallelbahnsystem, so wie es heute noch vorhanden ist, wenn auch noch nicht in voller Länge, fertiggestellt. 1952 zählte man schon 418 380 Fluggäste und 12 390 Starts und Landungen (täglich 37). Es folgte nun der Ausbau des Empfangsgebäudes, eine zweite Flugzeughalle und ein Betriebsgebäude für Feuerwehr und Luftpost wurde errichtet. Ebenso wurde eine Ausstellungshalle für Besucher gebaut. Ende der 50er Jahre erhielt die Flughafen AG ihren heutigen Namen und es war auch damals schon üblich, dass Politiker die Aufsichtsräte anführten oder ihnen angehörten. In dieser Zeit war es der hessische Ministerpräsident August Zinn. 1958 wurde der Flughafenbesitz neu aufgeteilt. Anteilseigner blieben nur das Land Hessen mit 45,24%, die Stadt Frankfurt mit 28,89% und die Bundesrepublik Deutschland mit 25,87%. Diese Aufteilung besteht noch heute.
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