Das Phänomen Eiszeiten
Einleitung
Wechsel von Kalt- und Warmzeiten
Ursachen der Vereisung
Menschheitsentwicklung
Die Tierwelt des Eiszeitalters
Kunst in verborgenen
Tiefen
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Kunst in verborgenen Tiefen
Im flackernden Licht werden sie unmittelbar lebendig: Mächtige
Bisons und Mammuts ziehen vorüber, Löwen lauern auf
ihre Beute, ein Wisent fällt dem gezielten Stoß eines
Jägers zum Opfer und Fferdeherden rasen über die Steppe.
Fasziniert steht der heutige Mensch vor den ersten künstlerischen
Darstellungen seiner Ahnen. Vor etwa 32.000 Jahren entstanden
in Europa die ersten Kunstwerke in Höhlen. Altamira und Lascaux
gehören zu den beeindruckendsten Fundstätten eiszeitlicher
Kunst. Bereits 1575 entdeckte man in der Höhle von Rouffignac
erste Malereien, ohne jedoch deren Bedeutung zu ahnen. Noch 1879,
als die Bilderhöhle von Altamira entdeckt wurde, zweifelten
die Wissenschaftler zunächst an ihrer Echtheit.
Ausführung, Größe und Lage der Felsbilder sind
sehr unterschiedlich. Die eiszeitlichen Menschen kannten bereits
verschiedene Techniken. Es lassen sich Ritzzeichnungen, Flach-
und Hochreliefs sowie farbige Wandmalereien unterscheiden. Für
die Farben wurden verschiedene Mineralien benutzt. Mit Ocker erzielte
man unterschiedliche Brauntöne. Schwarz gewann man aus Holzkohle.
Die Künstler nutzten geschickt die Farbgebung und Struktur
des Felsens aus. Gemalt wurde mit den Fingern oder mit Pinseln
aus Holz oder Pflanzenstengeln. Auch wurde eine Art eiszeitlicher
Airbrush" verwendet, indem man mit einem Röhrchen Farbpigmente
auf den Felsen aufblies.
Tiere, Menschen und Symbole wurden dargestellt. Untersuchungen
in den europäischen Höhlen zeigen, dass besonders häufig
Pferde und Wisente auftreten, darüber hinaus fand man Steinböcke,
Hirsche, Mammuts, Rentiere und verschiedene Raubtiere. Sogar Darstellungen
von Nashörnern und Fischen sind bekannt. Bei den eher seltenen
Menschendarstellungen wird die Frau häufiger als der Mann
gezeichnet.
Die Bilder verdeutlichen die Nähe des Eiszeitmenschen zu
seiner Umwelt. Es ist zu vermuten, dass in der Höhlenkunst
erste Äußerungen von Kult und Religion zu fassen sind.
Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei den Bilderhöhlen
um Heiligtümer, zumal viele Bilder weit im Inneren der Höhlen
liegen. Ob diese Orte zum alltäglichen Leben, d.h. als Wohnstätte,
aufgesucht wurden, ist nicht geklärt.
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