
Zell war eine der kleinsten Reichsstädte des Alten Reiches.
Zum Unterschied von anderen Orten dieses Namens trägt es von
jeher den Zusatz "am Harmersbach" oder früher auch "im Kinzigtal". Ursprung des Orts dürfte eine klösterliche Niederlassung ("Zelle")
des nahe gelegenen Klosters Gengenbach gewesen sein. Aus dem
Besitz der Zähringer kam es 1218 an die Staufer und das Reich
und wurde 1246 von den Herren von Geroldseck beansprucht. Mit
Rudolf von Habsburg errang es wohl am Ende des 13. Jahrhunderts
die Reichsfreiheit, konnte diese jedoch erst Ende des 14. Jahrhunderts
durchsetzen.
Politische Bedeutung errang der Ort nie, die Reichsfreiheit
konnte im 17. und 18. Jahhrundert nur im Verbund mit den anderen
beiden Reichsstädten Gengenbach und Offenburg erhalten werden.
Zell war immer eine Ackerbürgerstadt gewesen, ein regional bedeutender
Industriebetrieb ist die "Zeller Keramik" mit dem berühmten Service
"Hahn und Henne".

Bild
oben: Blick auf den Ortsteil Unterharmersbach.
Mitte: Hauptstraße in Zell
mit einem Ensemble vor allem gründerzeitlicher Bauten
unten: "Storchenturm" der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Stadtbefestigung
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