Abitur 12.4

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Gottesglaube/Atheismus

Soziale Gerechtigkeit

Texte und Aufgaben- Ev. Religion - Mündl. Abi

Erabeitet von W.Keim, Pfr./Hauingen

Rainer Vorraths Werkstatt Schule

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Gottesglaube/Atheismus / Soziale Gerechtigkeit

Texte und Aufgaben- Ev. Religion - Mündl. Abi

Erabeitet von W.Keim, Pfr./Hauingen


WG/HG Lörrach Mai 1987 Ev. Religion GK Gottesglaube/Atheismus Mündl. Abitur Text: 1 Ke

T e x t :

Lassen wir die Toten und kümmern uns nur um die Lebendigen! Wenn wir nicht mehr ein besseres Leben glauben, sondern wollen, aber nicht vereinzelt, sondern mit vereinigten Kräften wollen, so werden wir auch ein besseres Leben schaffen, so werden wir wenigstens die krassen, himmelschreienden, herzzerreißenden Ungerechtigkeiten und Übelstände, an denen bisher die Menschheit litt, beseitigen. Aber um dieses zu wollen und zu bewirken, müssen wir an die Stelle der Gottesliebe die Menschliebe als die einzige, wahre Religion setzen, an die Stelle des Gottesglaubens den Glauben des Menschen an sich, an seine Kraft, den Glauben, daß das Schicksal der Menschheit nicht von einem Wesen außer oder über ihr, sondern von ihr selbst abhängt, daß der einzige Teufel des Menschen der Mensch, der rohe, abergläubische, selbstsüchtige, böse Mensch, aber auch der einzige Gott des Menschen der Mensch selbst ist.

(Ludwig Feuerbach, Das Wesen der Religion, 1851; zit. nach: Alternativen 6,44)

F r a g e n :

1. Geben Sie den Inhalt des Textes wieder.

2. Stellen Sie dar, wie Feuerbach seine Auffassung begründet.

3. In welcher Weise geht Marx in seiner Religionskritik über Feuerbach hinaus?

4. Beurteilen Sie, ob die Religionskritik von Feuerbach und Marx eine positive Funktion für den christlichen Glauben hat.


WG/HG Lörrach Mai 1987 Ev: Religion GK Gottesglaube/Atheismus Mündl. Abitur Text: 2 Ke

T e x t :

Vor hundert Jahren begründete Ludwig Feuerbach durch seine psychologische Herleitung des Glaubens den modernen Atheismus. DerMensch hält, so lehrte er, die Beschränktheit seiner Möglichkeiten fälschlich für seine Grenzen. Aber die Verstandes- und Willenskräfte des Menschen sind unendlich. So steht der Mensch staunend vor unendlichen Kräften, und da er sie nicht versteht, führt er sie auf ein fremdes Wesen, auf einen Gott zurück. Er wirft sein Gottesbild, geschaffen aus Wünschen und Sehnsüchten, aus dem Bedürfnis nach Verehrung und aus dem Zweifel an der eigenen Kraft, an den Himmel und fügt sich dem selbstgeschaffenen Gott.

Härter und treffender empfinden wir heute die Kritik von Karl Marx an der Religion, denn er erklärt Religion nicht nur für illusionär, sondern für sozial schädlich. Religion lenkt den leidenden Menschen von sozialen Mißständen ab und vertröstet ihn auf das bessere Jenseits. Anstelle der sozialen Befreiung durch Revolution bietet die Religion die Scheinbefreiung durch einen Traum und befestigt die bestehenden Verhältnisse. Nur wer von Religion frei ist, kann den Menschen die gesellschaftliche Befreiung bringen.

Der Atheismus von Karl Marx ist ein Atheismus um der Menschen willen, und Marx ist im Recht, wo immer ein bürgerlich eingefügtes, in die Geld- und Warengesellschaft passendes Christentum verbreitet ist. Am Gott saturierter Spießbürger oder heimlicher und öffentlicher Unterdrücker haben wir in der Tat keinen Bedarf. Das gesellschaftspolitische Erwachen der Christenheit in den letzten zwanzig Jahren wäre ohne den Impuls nicht denkbar, den sie von Marx empfing, auch wenn die Christen dabei nur zu dem zurückkehrten, was ihnen seit Jesus eigentlich hätte selbstverständlich sein müssen.

(J. Zink: Erfahrungen mit Gott)

F r a g e n :

1. Beschreiben Sie die atheistischen Positionen von Feuerbach und Marx.

2. Stellen Sie diesen das Gottesbild der Bibel gegenüber.

3. Wieso sieht Marx von seiner geschichtlichen Situation her die Religion als sozial schädlich an?

4. Treffen die kursiv hervorgehobenen Zeilen auch noch die Situation in unserer Kirche heute?

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WG/HG Lörrach Mai 1987 Ev. Religion GK Gottesglaube/Atheismus Mündl. Abitur Text: 3 Ke

T e x t :

Die entscheidenden Argumente für seinen Atheismus hat Marx im wesentlichen von Feuerbach übernommen. Er war der festen Überzeugung, daß mit Feuerbach die Religionskritik bereits abgeschlossen und der Atheismus theoretisch solide etabliert sei. In der Begründung des Atheismus geht der Religionskritiker Marx über den Religionskritiker Feuerbach nicht wesentlich hinaus.

Marx hat das unbestreitbare Verdienst, herausgearbeitet zu haben, wie sehr es ökonomische Veränderungen sind, die die Welt bewegen; wie sehr die Entwicklung der Technologie und neuer Produktionsverhältnisse für die reale Entfremdung des Menschen und besonders des modernen Lohnarbeiters verantwortlich ist; wie groß überhaupt der Einfluß der Ökonomie auf die Ideengeschichte und auch auf die Religionsgeschichte ist. Aber wir sahen im Zusammenhang mit FEUERBACH deutlich: Aus dem unbestreitbaren Einfluß psychologischer Faktoren auf Religion und Gottesbegriff folgt noch nichts für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes! Und so bedarf es eigentlich keiner weiteren Erklärung, wenn wir jetzt in bezug auf MARX ganz entsprechend sagen:

Aus dem unbestreitbaren Einfluß ökonomisch-gesellschaftlicher Faktoren auf Religion und Gottesbegriff folgt ebenfalls noch nichts für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes! ...Der Atheismus von Marx, der vor aller ökonomischen Kritik bereits feststand, erweist sich ebenfalls als reine Hypothese, als unbewiesenes Postulat (= Forderung, nicht beweisbare Annahme), als dogmatischer Anspruch. (H. Küng: "Existiert Gott" , 1978; S.279 f.)

F r a g e n :

1. Erklären Sie anhand des Textes die Beurteilung der Religion bei Marx.

2. Was übernimmt Marx von Feuerbach und was kritisiert er an ihm ?

3. Beurteilen Sie aus biblisch-theologischer Sicht die Religionskritik bzw. die Beurteilung der Religion im 19. Jahrhundert durch Karl Marx.


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Gottesglaube/Atheismus Mündl. Abitur Text: 4 Ke

T e x t :
Marxens Religionskritik ist bei aller Berechtigung einseitig. Nach der Darstellung von Marx, der sich mit dem biblischen Gottes- und Menschenverständnis und der Botschaft Jesu Christi nie ernsthaft auseinandergesetzt hat und der sich folglich in den 'sozialen Prinzipien des Christentums' überhaupt nicht auskannte (er war sogar bereit, an einen Kannibalismus der ersten Christengemeinden im Zusammenhang mit dem Abendmahl zu glauben!), erscheint das Christentum als eine rein von wirtschaftlichen und politischen Interessen bestimmte Herrschafts-ideologie einer staatshörigen Kirche, die mit einer illusionären Jenseitsvertröstung die Rechtfertigung allen Unrechts im Diesseits verbindet.Das eigentliche, das spezifisch Christliche ist Marx sein Leben lang fremdgeblieben. Man kann das Christentum und die christliche Botschaft, man kann das Christsein und sogar die christliche Kirche auch völlig anders sehen. Sicher ist: man darf das Christentum und seine 'Prinzipien' nicht mit den kirchlichen Systemen ... des mittelalterlichen römischen Katholizismus oder des protestantischen Staatskirchen-tums verwechseln. Und selbst da sind erhebliche soziale Leistungen zu verzeichnen: nicht nur im Hinblick auf Armenversorgung, Schulen, Alters- und Waisenheime, sondern auch schon im Hinblick auf die Urbarmachung großer Gebiete Mittel- und Osteuropas durch die Klöster sowie die Vermittlung antiker Landwirtschaft, Handwerkstechnik, aber auch Kunst, Literatur und Philosophie an das Mittelalter.Marx jedoch schloß aus bestimmten Verhaltensweisen von Klerus, Theologie und Kirche auf das Wesen von Religion und Christentum. (H.Küng: Existiert Gott ? S. 291)

A u f g a b e n :

1. Geben Sie den Inhalt des Textes wieder und erläutern Sie die Religionskritik von Marx in ihren Grundzügen.

2. Belegen Sie die Meinung des Autors, "das spezifisch Christliche ist Marx sein Leben lang fremdgeblieben" durch biblisch- theologische Aussagen.

3. Gibt es im Handeln der Kirche heute Ansätze, in denen berechtigte Forderungen von Marx positiv aufgenommen und umgesetzt werden?


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Gottesglaube/Atheismus Mündl. Abitur Text: 5 Ke

T e x t :

Die Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung in den letzten zwei Jahrhunderten hat absolut klar und eindeutig gezeigt, daß der moderne Mensch das volle Recht hat, die Lösung aller Probleme der Natur und der Gesellschaft, der moralischen Innerlichkeit und der Zukunftsplanung ohne die "Hypothese Gott" zu versuchen. Ein methodischer Atheismus", der freilich gegen die Dogmen nicht bloße Antidogmen stellt, erscheint zwingend geboten. Aber eben deswegen sind wir nicht befreit von den vielfältigen Dimensionen menschlichen Daseins, die mit der Gottesfrage oft verknüpft waren und sind, vor allem von der Frage, was es bedeutet, einen radikalen, in den kosmischen und geschichtlichen Prozessen tief verankerten Humanismus zu treiben. Gerade der Marxismus als die erste "gottlose" Massenbewegung muß radikal diese Frage stellen - wenn noch nicht durchweg heute, so doch morgen, wenn er neue menschliche Ziele programmieren wird.
(Machovec in: Gottesfrage heute, Stuttgart 1969 S.46)

A u f g a b e n :

1. Geben Sie die Hauptgedanken des Textes wieder.
2. Entwickeln Sie die Religionskritik von K. Marx.
3. Inwiefern geht K. Marx über die Religionskritik von L. Feuerbach hinaus?
4. Nehmen Sie Stellung zur marxistischen Religionskritik.

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WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Gottesglaube/Atheismus und Mündl. Abitur Soziale Gerechtigkeit Text: 6 Ke

T e x t :
Mit ätzender Ironie hat er zeitlebens das Christentum - in eben jener Verfilzung mit bürgerlich-kapitalistischer Herrschaft - attackiert. 1842/43 schrieb er den bekannten Satz: "Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik." Und das hieß für ihn - damals gegen all jene Gesinnungsfreunde gerichtet, die noch eine Versöhnung zwischen einem liberalen Juden- oder Christentum und dem Sozialismus für möglich hielten -: erst wenn die religiöse Hoffnung auf eine jenseitige Vollendung als irrig entlarvt ist, erst wenn man es aufgegeben hat, die miserablen politischen Lebensbedingungen durch religiösen Trost annehmbar zu machen, erst wenn man alle Religion nur und ausschließlich als einen Reflex bestimmter, nämlich 'entfremdeter' sozialer Verhältnisse begriffen hat, in denen die Menschen nicht frei, schöpferisch und demokratisch ihr Leben gestalten können - erst dann kann man darangehen, auch die sozialen Bedingungen zu kritisieren und zu ändern: nämlich so, daß die arbeitenden Menschen in Zukunft keine Religion mehr brauchen, sondern sich in ihrem irdischen Miteinander, im Austausch der Lebensgüter und in mitmenschlicher Solidarität, den 'Himmel auf Erden' bereiten, wenn Herrschaft und Ausbeutung abgeschafft sind. Marx hatte, das darf man wohl sagen, kein Verhältnis zur Eigenständigkeit religiöser Wahrheit, - er kannte sie nur so, wie sie ihm in der 'christlichen Gesellschaft' begegnete: als einen 'Überbau', die theoretische Rechtfertigung der bestehenden Kultur. "Der Kampf gegen die Religion", sagt er, "ist...mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Klima die Religion ist."
(Aus Kontexte 5/1969 Wolf-Dieter Marsch "Dialog zwischen Christen und Marxisten S. 83 f.)

A u f g a b e n :

1. Erläutern Sie vom Text her die Religionskritik von Marx auf dem Hintergrund der sozialen Probleme des 19. Jahrhunderts.
2. Beurteilen Sie von biblischen Texten her (bes. Amos), ob Marx mit seiner Kritik die Aussagen der biblischen Botschaft trifft oder nur Ausprägungen der Kirche seiner Zeit.
3. Verdeutlichen Sie an kirchlichen Antworten auf die sozialen Herausforderungen unserer Zeit, ob die Kritik von Marx auch heute noch ihre Gültigkeit hat.


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Soziale Gerechtigkeit Mündl. Abitur Text: 7 Ke

T e x t :
Johann Hinrich Wichern: Die Proletarier und die Kirche

Was von der Kirche als Kirche geschehen muß, um den unteren Klassen der Gesellschaft christlich gründlich zu helfen, ist in dem einen Wort zusammenzufassen: Den Armen muß das Evangelium gepredigt werden! Diese zukünftige Tatsache muß eins der größten Zeichen der Wiedergeburt und inneren Erneuerung der Kirche werden. Die Frucht wird sein, daß die Armen in Kraft der göttlichen Predigt glauben, - glauben, wie das Glauben allein gemeint sein kann, namentlich zur Erneuerung ihres ganzen persönlichen, häuslichen, gesellschaftlichen und politischen Lebens. Wo dieser Glaube ist, da ist die Grundlage aller Hilfe, namentlich die Macht der Überwindung aller derjeniger Kräfte gewonnen, welche heute aus den Pforten der Hölle hervorgetreten sind und drohen, wenn auch nicht die Gemeinde zu vernichten (was unmöglich ist), so doch Tausenden von Kirchengliedern das Heil zu rauben und ein neues Heidentum neben der Kirche heraufzubeschwören... Suchen die Proletarier nicht mehr die Kirche, so muß die Kirche anfangen, die Proletarier zu suchen, und nicht rasten, bis sie sie mit dem heilbringenden Worte gefunden hat.Wir müssen Straßenprediger haben. Die Kirche muß Männer aus sich hervorgehen lassen, für die sich jede Stelle im Volksgetriebe in eine Kanzel verwandelt.
(Aus : Quellen zur Kirchengeschichte, Hg. H.Schuster, S. 79)

A u f g a b e n :
1. Stellen Sie vom Text her dar, wie Wichern das soziale Elend des 19. Jahrhunderts beurteilt. Welche Ursachen und welche Lösungsmöglichkeiten sieht er ?

2. Schildern Sie die historischen Hintergründe und Ursachen für die Entstehung der sozialen Probleme im 19. Jahrhundert.

3. Beurteilen Sie Wicherns Einstellung zu strukturellen Veränderungen (sozial-revolutionäre Lösung z.B.) und vergleichen Sie damit die heutigen Vorstellungen dazu, besonders im Blick auf die Dritte Welt.

4. Nennen Sie biblisch-theologische Gründe für veränderte Einstellungen.


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Soziale Gerechtigkeit Mündl. Abitur Text: 8 Ke

T e x t :
Komm, wir teilen das Essen, mein Bruder. Komm, wir teilen, was wächst auf der Welt.

Fleisch für mich und Reis für dich. Mir Eier zum Tee und Reis für dich.

Das ist gut für mich, und der Reis ist für dich. Käse,Konserven und Schinken und Fisch,

Obst und Wein und Milch auf den Tisch - für mich. Und eine Handvoll Reis, gerade eine Handvoll,

(wenn du Glück hast) - für dich.

Komm, wir teilen den Schmerz, mein Bruder. Da kriegst du den größeren Teil.

Die Schmerzen für dich, die Pillen für mich. Bazillen für dich und die Spritzen für mich.

Du stirbst zwar jung, aber lang lebe ich.

Beruhigungsmittel und Röntgenstrahlen, Penicillin - alles ohne Bezahlen - für mich.

Und eine kleine Klinik, so eine fahrbare Klinik, (für hunterttausend Menschen eine) - für dich.

Komm, wir teilen die Welt, mein Bruder. Apartheid heißt, alle sind gleich.

Euer Land für uns, und meines für mich. Sand für euch, und Acker für mich.

Die Reste für dich, und das Beste für mich.

Schulen und Brücken, Straßen, Traktoren, Öl, Büchereien und Flugzeugmotoren - für mich.

Und ein letztes Eckchen, wirklich ein nettes Eckchen (wenn du invalid bist) - für dich.

Komm, wir teilen den Krieg, mein Bruder. Komm, wir teilen all seine Schrecken.

Frieden für mich, Napalm für dich. Handel für mich, Gewalttat für dich. Weit vom Schuß ich, Dableiben für dich.

Krüppel, Waisen, Flüchtlingsscharen, Dörfer, die einmal Dörfer waren, - für dich.

Und ein bißchen schlechtes Gewissen, nur ein leichtes Zwacken (garnicht sehr oft) - für mich.

(J.E. Stringfellow, ca. 1969)

F r a g e n :

1. Nennen Sie die Fakten,die der Text enthält und zeigen Sie seineAbsicht auf.

2. Stellen Sie die sozialen Probleme des 19. Jahrhunderts dar sowie die Antworten und die Lösungsversuche der Kirche.

3. Vergleichen Sie die Antworten und Lösungsversuche der Kirche damals und heute.

4. Was hat die Kirche dabei aus Fehlern und Versäumnissen des letzten Jahrhunderts gelernt und wie könnte biblisch-theologisch ihr Bemühen um positive Veränderungen für die Dritte Welt begründet werden ?


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Soziale Gerechtigkeit Mündl. Abitur Text: 9 Ke

[Hierher gehört eine Kopie eines Projektes von Brot für die Welt]

A u f g a b e n :

1. Ordnen Sie dieses Sonderprojekt von 1987 ein in die Planungen kirchlicher Entwicklungshilfe (4.und 5. Phase).

2. Zeigen Sie Ursachen für die wachsende Armut der Entwicklungsländer auf und beurteilen Sie in diesem Zusammenhang dieses Sonderprojekt.

3. Wie unterscheidet sich diese Hilfe vom christlichen Lösungsversuch angesichts des sozialen Elends im 19. Jahrhundert ?

4. Beurteilen Sie von biblischen Texten her dieses Projekt.


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Soziale Gerechtigkeit Mündl. Abitur Text: 10 Ke

[Hierher gehört eine Kopie eines Projektes von Brot für die Welt]

A u f g a b e n :

1. Schildern Sie kurz das Sonderprojekt für Chile von 1978 und ordnen Sie es ein in die Konzeptionen der Entwicklungshilfe.

2. Vergleichen Sie damit die Lösungsvorschläge von Wichern und Marx zur Behebung des sozialen Elends im 19. Jahrhundert.

3. Beurteilen Sie die drei Modelle (Wichern, Marx und kirchliche Entwicklungshilfe heute) von alttestamentlichen Aussagen her.


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Soziale Gerechtigkeit Mündl. Abitur Text: 11 Ke

[Hierher gehört eine Kopie eines Projektes von Brot für die Welt]

A u f g a b e n :

1. Beschreiben Sie kurz dieses Projekt und ordnen Sie es ein in die Planungen der kirchlichen Entwicklungshilfe (4. und 5. Phase).

2. Zeigen Sie verschiedene Ursachen für die wachsende Armut der Entwicklungsländer auf und beurteilen Sie in diesem Zusammenhang dieses Sonderprojekt von 1978.

3. Wie unterscheidet sich diese Hilfe von den Lösungsversuchen angesichts des Elends im 19. Jahrhundert ?

4. Welche biblisch-theologischen Einsichten stehen wohl dahinter?


WG/HG Lörrach Mai 1987 Evang. Religion GK Soziale Gerechtigkeit Mündl. Abitur Text: 12 Ke

T e x t :
Die Kirche ist niemals mit irgendeinem politischen, ökonomischen oder sozialen System gleichzusetzen in dem, was ihr unveränderliches Wesen ist, in ihrem Glauben, in ihrer Gemeinschaft mit Christus im Evangelium. Sobald ein System aufhört, das Gemeinwohl zu besorgen und dem Profit einiger weniger dient, muß die Kirche nicht nur die Ungerechtigkeit beim Namen nennen, sondern sich von dem ungerechten System trennen und bereit sein, mit einem anderen System zusammenzuarbeiten, das den Bedürfnissen der Zeit besser gerecht wird...Gott will nicht, daß die Armen immer elend bleiben. Religion ist nicht Opium für das Volk. Die Religion ist eine Kraft, die die Niedrigen erhebt und die Hochmütigen stürzt, die den Hungernden Brot gibt und die Hochstehenden hungern läßt.

Sicher, Jesus hat uns gepredigt, daß wir die Armen immer bei uns haben werden; aber das ist so, weil immer Reiche da sind, die die Güter dieser Welt aufkaufen und weil immer gewisse Ungleichheiten bestehen auf Grund unterschiedlicher Begabung und anderer unvermeidlicher Faktoren. Aber Jesus hat uns gelehrt, daß das zweite Gebot <gemeint ist: die zweite Hälfte des Doppelgebots der Liebe> dem ersten gleichsteht; denn man kann nicht Gott lieben, ohne seine Brüder, die Menschen, zu lieben.

(Aus der Erklärung von 15 katholischen Bischöfen aus Südamerika und andern Ländern während des 2. Vatikanischen Konzils)

F r a g e n :
1. Erläutern Sie die Aussagen des Textes.
2. Beurteilen Sie die geforderten strukturellen Veränderungen von biblischen Aussagen her.
3. Vergleichen Sie die heutige Entwicklungshilfe der Kirche mit der Kritik von K. Marx an der Kirche und mit seinen Forderungen zur Lösung der sozialen Probleme im 19.Jahrhundert.


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Letztes Update dieser Seite: Samstag, 14. Oktober 2000


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