Material für die Zukunft - Frühe Metallverarbeitung in
Xinjiang
Mit der Technik der Bronzeherstellung beginnt für die
Menschheit eine neue Epoche: Aus harter Bronze kann man
gute Werkzeuge und wirksame Waffen herstellen.
Das weiche Kupfer war schon lange bekannt. Die Menschen
lernten, es zu härten, indem sie andere Metalle zusetzten.
So entstand harte, werkzeugtaugliche Bronze, aus etwa sieben
Teilen Kupfer und drei Teilen Zinn, die bei rund 1000º Celsius
verhüttet wurden. Zur Bronzeherstellung braucht man zweierlei:
Das Wissen, wo die Rohstoffe zu finden sind, und gute Kenntnisse
in der Feuerbeherrschung. Einen Verhüttungsplatz entdeckte
man in Xinjiang im nördlichen Bergland der Ili-Region. Dort
befand sich auch ein Kupferbergwerk. Kunstvolle Goldohrringe
aus Hami beweisen dass Gold als Schmuck verwendet wurde.
Bronze wurde im Norden Xinjiangs verarbeitet. Fundvergleiche
zeigen Übereinstimmungen mit Werkzeugen der Andronovo-Kultur
Südsibiriens, die offenbar auf Xinjiang ausstrahlte. Andere
Kupfer- und Bronzegeräte aus Xinjiang ähneln auch solchen
der Provinz Gansu. Diese wiederum gleichen Objekten aus
Zentralchina. Das metallurgische Wissen hatte wohl mehrere
Quellen.
Vielleicht wurden Kenntnisse der Metallverarbeitung schon
in der Bronzezeit weiter gegeben, durch ganz Eurasien hindurch.
Hier könnte eine Wurzel der späteren Seidenstraße liegen.
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