Lebenslust und Frömmigkeit

Kurfürst Carl Theodor zwischen Barock und Aufklärung (1)

Die kurfürstliche „Familie"

Das eheliche Leben des Kurfürstenpaares war indessen schon früh von außerehelichen Affären und Verhältnissen geprägt. Die Kurfürstin verehrte zunächst ihren Schwager, Herzog Clemens Franz von Bayern, dann ihren zweiten Schwager, den Pfalzgrafen Friedrich Michael von Zweibücken, schließlich, ab 1754, Carl Ludwig Freiherrn von Rodenhausen, mit dem sie bis zu ihrem Tod verbunden blieb. Carl Theodors Zuneigung galt zunächst der Schauspielerin Françoise Despres-Verneuil, deren 1762 geborene Tochter er als Gräfin von Parkstein legitimierte, dann aber, und in weit höherem Maß, der Ballett-Tänzerin Josepha Seyffert, die 1767, gerade 19jährig, den Adelstitel „von Heydeck" erhielt. Ihre vier Kinder wurden 1774, drei Jahre nach dem frühen Tod der Mutter, zu Reichsgrafen Bretzenheim erhoben. Insgesamt sorgte der Kurfürst für seine fünf nichtehelichen Kinder weit mehr, als es zu dieser Zeit üblich war und sah sie wohl als seine „Familie" an.

Johann Baptist Höchle: Familienbild der Kinder Carl Theodors, 1790 (Mannheim, Reiss-Museum)
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Nachrichten & Notizen 6/99


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