Mont-Louis (katalanisch: Montlluís oder el Vilar
d'Ovansa genannt, Département Pyrénées-Orientales,
Region Languedoc-Roussillon), war im 17. Jahrhundert ein
kleiner Weiler aus 4 Häusern und einem Turm, der auf das
12. Jahrhundert zurückging. Mit der Erwerbung dieser Region
im Pyrenäenfrieden mit Spanien 1659 stellte sich die Aufgabe
der militärischen Sicherung der neuen Grenze.
1681 bis
1691 wurde nach Plänen von Sébastien Le Prestre
de Vauban eine Festung zum Schutz der nahegelegenen strategisch
wichtigen Verkehrswege, unter
anderem nach Bourg-Madame und
Font-Romeu-Odeillo-Via,
errichtet. Mont-Louis
ist mit 1500 - 1600 m Seehöhe der am höchsten
gelegene befestigte Ort Frankreichs.

Luftbild der Festung mit Zitadelle und (Ober-)Stadt
Das Projekt wurde 1679 begonnen und nutzte nicht nur die
vorteilhafte Lage an der Grenze der Regionen Conflent,
Capcir und Cerdagne, sondern auch die Topographie
des Ortes, der
an der Nordostseite steil ins Tal des Tête abfiel. Zum
Bau und später zum Unterhalt der Festung wurde in ihrem
Vorfeld der Ort Mont-Louis erbaut. Von der ursprünglichen
Planung, den Ort in vier Bereichen zu entwickeln, Zitadelle,
Oberstadt, Unterstadt und eine Redoute wurden allerdings
nur die Zitadelle und die Oberstadt verwirklicht.
War die Zitadelle soweit ausgebaut, dass in ihr 4000 Männer
und 300 Pferde untergebracht werden konnten, dazu bestanden
ein Krankenhaus und eine Zivilsiedlung, gab es in der Oberstadt
1720 erst
50 Häuser, von denen nur fünf aus Stein errichtet
waren.
Nach 1720 schient sich der militärische Wert der Festung
verloren zu haben. Sie diente teils als Gefängnis, teils
als Invalidenkaserne.
Zitadelle,
von Norden gesehen

Nordtor der Zitadelle
Alle Bilder: Wikimedia Commons/Office de Tourisme Mont-Louis |