Ein Gedicht - zweieinhalb Fassungen
| Vergleichen lohnt sich: Welches ist das beste? | |
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KNARREN EINES GEKNICKTEN ASTES Erste Fassung Geknickter Ast, an Splittersträngen Noch schaukelnd, ohne Laub noch Rinde, Ich seh ihn Jahr um Jahr so hängen, Sein Knarren klagt bei jedem Winde. So knarrt und klagt es in den Knochen Von Menschen, die zu lang gelebt, Man ist geknickt, noch nicht gebrochen, Man knarrt, sobald ein Windhauch bebt. Ich lausche deinem Liede lange, Dem fasrig trocknen, alter Ast, Verdrossen klingts und etwas bange, Was du gleich mir zu knarren hast. |
KNARREN EINES GEKNICKTEN ASTES
Zweite Fassung
Splittrig geknickter Ast,
Hangend schon Jahr um Jahr,
Trocken knarrt er im Winde sein Lied,
Ohne Laub, ohne Rinde,
Kahl, fahl, zu langen Lebens,
Zu langen Sterbens müd.
Hart klingt, rauh sein Gesang,
Klingt trotzig, klingt bang
Noch einen Sommer, noch einen Winter lang.
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KNARREN EINES GEKNICKTEN ASTES
Dritte Fassung
Splittrig geknickter Ast,
Hangend schon Jahr um Jahr,
Trocken knarrt er im Wind sein Lied,
Ohne Laub, ohne Rinde,
Kahl, fahl, zu langen Lebens,
Zu langen Sterbens müd.
Hart klingt und zäh sein Gesang,
Klingt trotzig, klingt heimlich bang
Noch einen Sommer,
Noch einen Winter lang.
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| aus: Hermann Hesse, Gesamtausgabe Suhrkamp Verlag Frankfurt, Bd. 1 S.154/5 | |
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht ganz themengerecht sein sollte.



