Formal ist mein Buch eine Erklärung, die sich an meine Kinder und Kindeskinder richtet und aus meinem Leben und von meinen Interessen erzählt. Denn das ist ja ein Teil der geistigen Welt, die meine Nachkommen prägt, und ich möchte ihnen etwas anbieten, diese Welt zu verstehen.

In meinem Denken und Erleben spielt die Kirche eine zentrale Rolle, der ich von früher Kindheit an in verschiedenen Funktionen gedient habe und in der ich bis zu meinem Tod bleiben will, und meine Überlegungen kreisen um die Frage warum. Um zu konkretisieren, wie die katholische Kirche tickt, habe ich mir drei Biografien prominenter Kirchenmitglieder der letzten tausend Jahre ausgesucht. Darüber kann aber heute nur vor dem Hintergrund der Verbrechen geredet werden, die in der Kirche begangen und vom Klerus vertuscht wurden.

Voller Dankbarkeit lebe ich mit meiner Familie in einem demokratischen Rechtsstaat und im Wohlstand, komme also nicht umhin, meine Betrachtungen aus dieser Perspektive anzustellen. Zu einer Reihe von Appellen des Neuen Testamentes – Selig die Armen! – steht eine solche bürgerliche Wohlstandsexistenz in einem Spannungsverhältnis. Das wird sehr ausführlich reflektiert.

Wir sind eine friedliche Umgebung gewohnt. Für uns sind Geld und Anerkennung erstrebenswerter als Gewaltbereitschaft und Stärke. Das Patriarchat, das aus der Gewalt stammt und Gewalt zugleich eingrenzt und religiös legitimiert, ist überflüssig geworden und könnte abgeräumt werden. Deshalb blicken wir mit Erschrecken auf Phänomene religiös motivierter Gewalt – wozu es nicht unbedingt einen Gott braucht -, wo patriarchale „Werte“ wieder im Schaufenster stehen.

Demgegenüber suche ich nach Argumenten, dass meine Theologie des dreieinen Gottes Toleranz begründet, die der religiös motivierten Gewalt Einhalt gebietet. Unter Toleranz verstehe ich dabei eine Festigkeit im eigenen Glauben, die anderen die Festigkeit in anderen Überzeugungen voller Interesse zugesteht, auch wenn das die eigene Position verunsichert.

Wenn man aber mit der Dreieinigkeitslehre Toleranz begründen kann, dann braucht es eine Theologie der Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Eine solche Theologie müsste auch die Kirche strukturieren, wenn sie nicht wieder in die bekannten Verbrechen zurückfallen will. Zuletzt beschreibe ich einige Hoffnungszeichen, die sich als Vorboten nachhaltiger Strukturen deuten und erleben lassen.

Das Buch kann im PDF Format (250 Seiten) kostenlos von meiner ZUM-Autorenseite heruntergeladen werden.
Der Download (9 MB) startet bei Eingabe des Links sofort.

Dr. Karl Vörckel, August 2025