Warum eigentlich nicht?
Schaut man die Oberstufen-Deutschbücher an, so versucht jedes dem Thema „Sprachreflexion“ auf eine etwas andere Art gerecht zu werden: Manche mit Schwerpunkt auf Sprachgeschichte oder auf Sprachphilosophie oder mit einer bunten Mischung aus mehr oder weniger bekannten Texten zum Spracherwerb, Sprachwandel, zum sprachlichen Relativitätsprinzip (Sapir-Whorf-Hypothese) oder zur Kommunikationspsychologie (Schultz von Thun und so weiter).
Wäre da ein systematischer Rechtschreib- und Grammatikkurs nicht sinnvoller? Diese Frage kann bejaht werden.
Dennoch gibt es auch gute Gründe für eine Einführung in die moderne Linguistik, z.B. :
- im Hinblick auf die Studienziele vieler Schüler, die z.B. Sprachen oder auch ‚irgendwas‘ mit Computern studieren wollen. Sie sollen wissen, was sie erwartet.
- oder im Hinblick auf die großen Anstrengungen großer IT-Firmen, Sprache digital erkennbar und die digitale Sprachausgabe verstehbar zu machen. Die Schüler sollen eine Ahnung von der Komplexität dieser Aufgaben bekommen; aber auch von den Kontrollmechanismen, die sich daraus ergeben können/werden.
- oder im Hinblick auf die wachsende Zahl ausländischer und inländischer Deutsch-Lerner (DaF/DaZ): Die Schüler sollen die Leistung des Deutschlernens wertschätzen können.
- Und schließlich: Auch auf diesem Wege kann die Schreibkompetenz gefördert werden durch vertiefte Einsichten in grammatische Strukturen, durch Entdeckungen im Feld der Sprache und durch Übungen im Bereich der konzeptionellen Schriftlichkeit (auch Bildungssprache genannt).
Aufbau:
Prolog: Denkanstöße zum Was und Wozu.
Schritt 1: Angewandte Linguistik: Wie versteht mich mein Kühlschrank? Spracherkennung
Schritt 2: Systematische Linguistik: Die Sprache als Zeichensystem und Übungen zu Phonetik, Morphemik und Syntax
Schritt 3: Das Satzfeldermodell – Wozu es gut sein kann.
Schritt 4: Das Satzfeldermodell – Übungen und Vertiefungen
Schritt 5: Wir testen Googles Übersetzungs-Tool: Stärken und Schwächen
Schritt 6: Was ist und was bringt „Leichte Sprache“ – ein Exkurs.
Materialien: Links, Zeitschriften, Bücher, Zusatzinformationen
Eine Unterrichtseinheit von K. Dautel