Bei LeaCoMM handelt es sich um eine von der Europäischen Kommission finanziell geförderte Internetplattform für Lehrkräfte in Europa, die mit einer multikulturellen, multiethnischen, mehrsprachigen und multi-religiösen Schülerschaft arbeiten: „Die Zahl solcher Klassen von Lernenden ist überall in Europa stark angestiegen. Die Qualifikationsmöglichkeiten der Lehrkräfte entsprechen noch nicht den damit verbundenen Anforderungen an die transkultureller Kompetenzen. Dem Bedarf an Qualifizierungsmöglichkeiten für Lehrkräfte in diesem prioritären Bereich trägt LeaCoMM Rechnung.“

Der alles umfassende Slogan lautet „Multicultural, multiethnic, multilingual, multireligious…“

Das zentrale Produkt des LeaCoMM-Projekts ist die LeaCoMM-Plattform (www.leacomm-platform.eu). Auf dieser lassen sich z.B. Gruppen einrichten, die zu ihrer jeweiligen Thematik kommunizieren und kooperieren, Material hochladen und Erfahrungen austauschen können.

Das ist die Idee und zu deren Realisierung wurde sicherlich viel Geld und Arbeitszeit investiert. Jetzt kommt es darauf an, die Plattform mit Leben und Inhalten zu füllen.

Dazu wurde am 18./19. Februar eine zweitägige internationale Konferenz in Stuttgart veranstaltet, zu der sich über 100 Teilnehmer aus sechs europäischen Ländern (wenn man die Türkei im weiteren Sinne dazuzählt) zusammengefunden haben. Dabei war auch die ZUM mit einem Workshop zu den ZUM-Wikis, insbesondere dem Willkommen-Wiki, vertreten. Weitere Workshops beschäftigten sich mit Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt in der Schule, sprachsensiblem Fachunterricht, kollaborativem Lernen, Gamification in der Lehrerausbildung und sogar „Mädchen – Fußball – Religion“.

Die meisten dieser Workshops sind bereits als „Gruppe“ auf der Plattform vertreten und laden zur Besichtigung und mehr ein.

Ich will nicht verschweigen, dass ich bei alledem ein wenig den Eindruck hatte, dass hier mit viel EU-Mitteln das Rad noch einmal erfunden wurde. Denn dieselben Funktionen und noch mehr bieten andere Plattformen schon länger an oder lassen sich (z.B. mit Moodles) schnell aufbauen. Andererseits sind Facebook, Google+ und Co. nicht wählbar, da sie mit dem europäischen Datenschutz nicht vereinbar sind. Von daher ist es durchaus wieder einleuchtend, dass die Europäische Kommission daran interessiert sein muss, eigene Angebote zu machen.

Auch deshalb meine ich, ein Blick auf das Projekt lohnt sich – vielleicht auch mehr als ein Blick.

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