Ich habe mich am zweiten Tag des ZUM-Mitgliedertreffens 2016 sehr gefreut, dass mein Projektvorschlag
80 Jahre Reichspogromnacht: Was wurde aus den niedergebrannten Synagogen in Deutschland?
soviel Zuspruch erfahren hat.
Am 9. November 2018 jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde für alle Welt sichtbar, dass der Antisemitismus den offiziellen Segen des Staates hatte. In organisierter Art und Weise wurden Tausende von Juden in dieser Nacht geschlagen, verhaftet oder sogar ermordet, jüdische Geschäfte wurden zerstört und fast in jeder Stadt die Synagogen in Brand gesetzt. Der grausame Weg zum Holocaust war hiermit vorgezeichnet.
Die Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet möchte das mahnende Gedenken an diese verhängnisvolle Nacht wachhalten und wird hierzu das bundesweite Projekt mit dem Titel „80 Jahre Reichspogromnacht: Was wurde aus den niedergebrannten Synagogen in Deutschland?“ koordinieren.
Lehrer und Schulklassen sollen flächendeckend zur Mitarbeit animiert werden, altes Bildmaterial zu Synagogen in ihrer Stadt zu recherchieren und in einer speziellen Datenbank zu publizieren, die den historischen Vergleich mit der heutigen Situation aus identischem Blickwinkel ermöglichen wird. Mit Hilfe der GPS-Koordinaten und mit Hilfe der „augmented reality“-Technik auf dem Smartphone oder Tablet soll damit Geschichte vor Ort real erlebbar gemacht werden. Die Inhalte werden darüber hinaus über das Internet auch weltweit verfügbar sein.
Zusätzlich zum Bildmaterial können pro Klassenprojekt Texte, Videos und Audiobeiträge erarbeitet und eingestellt werden. So könnten Schüler z. B. zufällig ausgesuchte Menschen auf der Straße interviewen und nach Ihrem Kenntnisstand über die Reichspogromnacht befragen. Ziel eines solchen Interviews wäre es herauszufinden, wie gut die Erinnerung bei Menschen verschiedener Altersklassen verwurzelt ist. Was verbinden sie überhaupt mit dem Begriff „Reichspogromnacht“?
Konkret können die Schüler auch die Folgen der Reichspogromnacht (und die daran anschliessende Deportation/Ermordung/Vertreibung) für die jüdische Gemeinde an Ihrem Heimatort bis heute recherchieren und z.B. auf folgende Fragen antworten:
– wie viele Jahre dauerte es nach dem 2. Weltkrieg, bis wieder eine Synagoge in dem Heimatort errichtet wurde ?
– wie viele Mitglieder hat die jüdische Gemeinde in dem Heimatort heute (im Vergleich zu 1938 zum Zeitpunkt der Reichspogromnacht) ?
Das Projekt wird technisch von Future History aus Freiburg begleitet. Future History stellt die projektbezogenen Softwaretools kostenlos zur Verfügung.
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Hier ist die Projektbeschreibung als PDF abrufbar.
Die Ausschreibung des Projektes „Reichspogromnacht“ auf ZUM.DE