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Europas Mitte um 1000 |
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Einleitung: |
Die Zeit | Die Ausstellung | ||||
Schwerpunkte: |
Antikes Erbe und christliche Tradition | Slawen und Ungarn zwischen Abendland und Byzanz | Staatsbildung der Slawen | Staatsbildung der Ungarn | Das Reich und der Osten | Die Kaiseridee Ottos III. | ||||
Einleitung - Die Ausstellung |
Die Ausstellung zeigt die gemeinsamen Wurzeln innerhalb
der christlichen Welt der Jahrtausendwende. Die Kunst ist so gut wie
ausschließlich eine christliche Kunst, jedes Königtum bezieht
seine Legitimation aus dem von Gott verliehenen Auftrag, die Menschen selbst
indessen hinterlassen Spuren allenfalls in den haltbareren Teilen von Waffen
und Gerät.
Kritik, deutliche Kritik hatte sich vor allem an der Berliner Version der Ausstellung erhoben, die - so Prof. Wieczorek vom Mannheimer Reiss-Museum, bei dem die Fäden der Konzeption zusammenlaufen - in der Verantwortung der Berliner Ausstellungsmacher lag. Sie habe zu oberflächlich, ja, zu offensichtlich, den Bogen vom Jahr 1000 zum Jahr 2000 gespannt, eine Parallelisierung geschaffen von der universalen Monarchie in der Nachfolge Christi zur Europäischen Union. Das Imperium Ottos komme nur als Rahmenbedingung für die christlichen Staatenbildungen im Osten vor, es fehle jeder Bezug zu den ottonischen Reichsteilen. Und bei den Propagandamaterialien der Ausstellung, die eine Abbildung aus dem Aachener Kodex mit personifizierten Nationen zeigt, die dem Kaiser huldigen, sei die "Gallia" (also der linksrheinische Reichsteil) einfach wegretuschiert (TAZ vom 27. 6. 2001). Prof. Wieczorek betonte zu dieser Frage jedoch einerseits die Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Magdeburger Kollegen, die das ottonische Reich eigens thematisierten und dem Mannheimer Projekt diesen Themenbereich überlassen hätten, wie auch die Europarats-Ausstellung sich darauf verlassen konnte, dass in Magdeburg die zentralen Teile des ottonischen Reichs dargestellt würden. Andererseits sei offensichtlich, dass falsche Erwartungen an die Ausstellung geweckt worden wären, wenn man Gallia", die vierte der dem Kaiser huldigenden Figuren, im Signet der Ausstellung drin gelassen hätte. Was den genannten zeitgeschichtlichen Teil der Ausstellung beträfe, so Prof. Wieczorek weiter, sei er in Mannheim nicht mehr aufgegriffen worden, so wie er auch nicht mehr Bestandteil der Ausstellung in Bratislava, Prag und Krakau sei. Es scheint sich also mehr um Hauptstadt-Profilierung gehandelt zu haben, als um ernsthafte Vergegenwärtigung des Themas. Die Ausstellung selbst zeigt 2800 ausgewählte Exponate (von 180 Leihgebern aus 12 europäischen Staaten) und beruht auf neuesten Forschungsergebnissen aus Archäologie, Kunstgeschichte und Geschichte, die erstmals - und das wäre vor 15 Jahren noch unmöglich gewesen - länderübergreifend wissenschaftlich ausgewertet wurden. Sie wird gemeinschaftlich vom Präsidium der Deutschen Verbände für Altertumsforschung und dem Deutschen Historischen Museum in Berlin unter der Projektleitung von Alfried Wieczorek, Ltd. Direktor des Reiss-Museums Mannheim und Ulrike Kretzschmar vom Deutschen Historischen Museum Berlin, veranstaltet. |
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