Europas Mitte um 1000

Einleitung:

Die Zeit | Die Ausstellung

Schwerpunkte:

Antikes Erbe und christliche Tradition | Slawen und Ungarn zwischen Abendland und Byzanz | Staatsbildung der Slawen | Staatsbildung der Ungarn | Das Reich und der Osten | Die Kaiseridee Ottos III.
 

Schwerpunkt:
Das Reich und der Osten

Das „Römerreich der Deutschen" reichte zu der Zeit in etwa so weit wie später die Bundesrepublik inklusive Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der Harz war eines der Kernländer des Reiches und Stütze des ottonischen Königtums. Der Raum zwischen dem Reich und den sich festigenden Gebieten der Polanen war von slawischen Stämmen besiedelt, die aber keine übergreifende „Staats"-gewalt hervorbrachten. Piasten und Deutsche wetteiferten um die Inbesitznahme dieser Gebiete. Das Reich richtete im Grenzland Marken ein, militärisch organisierte Grenzbezirke, so die Mark Meißen (Bistümer Merseburg, Zeitz und Meißen 968 errichtet), die Ostmark (Bistum Brandenburg 948), die Nordmark (Bistum Havelberg 948) und die Billunger Mark (Bistum Oldenburg 973). Missions-Erzbistum wurde 968 Magdeburg.

Die Ostsiedlung stand vor allem unter dem Zeichen der Ausbreitung des Christentums, gemäß dem biblischen Auftrag, schuf aber auch ein Ventil für den im Innern des Reichs allmählich anwachsenden Bevölkerungsdruck. Im Zeichen einer nationalistischen, vom höheren Wert des Deutschtums überzeugten Geschichtsschreibung wurde sie als „Ostkolonisation" bezeichnet und suggerierte damit die zivilisatorische Überlegenheit der Eroberer. Die unterworfenen Slawen bevölkerten die Sklavenmärkte des Hochmittelalters, die zurückbleibenden assimilierten sich und nahmen deutsche Sprache und deutsche Kultur an. Es war Sache der wiederum nationalistisch vorgebrachten polnischen Propaganda nach dem 2. Weltkrieg, die neun Jahrhunderte der Assimilation auslöschen, ungeschehen machen zu wollen und eine ungebrochene Kontinuität der slawischen Länder darzustellen.

siehe auch:

weiter:

Die Kaiseridee Ottos III.



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