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Der Fernsehgast

oder Wie ich lernte die Welt zu sehen

Klöpfer&Meyer (2002), 224 Seiten, ISBN: 3-421-05715-x

Der Fernsehgast - Cover
Dieses Buch beschäftigt sich mit jener Wendezeit Anfang der 60er Jahre, als das Fernsehen ins (schwäbische) Dorf kam. Da sich die Eltern des Ich-Erzählers weigern, einen Fernsehapparat anzuschaffen, wird der knapp 10-Jährige zum gewieften Eindringling in die Fernsehhaushalte, er schleicht sich ein, er dienert sich durch, er schmarotzt Fernsehzeit, er stuft die Dorfbewohner ein entlang ihrer Freizügigkeit im Fernsehzugang.
Dieses Buch beschäftigt sich mit jener Wendezeit Anfang der 60er Jahre, als das Fernsehen ins (schwäbische) Dorf kam. Da sich die Eltern des Ich-Erzählers weigern, einen Fernsehapparat anzuschaffen, wird der knapp 10-Jährige zum gewieften Eindringling in die Fernsehhaushalte, er schleicht sich ein, er dienert sich durch, er schmarotzt Fernsehzeit, er stuft die Dorfbewohner ein entlang ihrer Freizügigkeit im Fernsehzugang.

Auf diese Weise kommt nicht nur der „Fernsehgast“ herum, sondern auch der Leser: Er nimmt Teil am Dorfleben und den Schicksalen der Dorfbewohner. Er erfährt, wie den Männern der Krieg noch tief im Gemüt un im Körper sitzt und arbeitet. Geschildert wird auch, wie der Großvater den 1. Weltkrieg und der Vater den 2. Weltkrieg verarbeitet - oder auch nicht.

Der junge Fernsehgast lebt zwischen den Welten: Zwischen der Bilderarmut seines Dorflebens und der beginnenden Bilderflut aus dem Flimmerkasten. Sein Herz schlägt natürlich für die Fernsehhelden, als Erzähler jedoch schildert er genau die Leiden und Freuden der Alltags- und Nachkriegshelden im Dorf: Der Vater in seiner Schreinerei, der Metzger am Schlachttag, die Bauern beim Ochsenzähmen, die Kriegerwitwe und ihre Heimatarbeit, die freiwillige Feuerwehr im Einsatz ... Und natürlich hinterlässt das Fernsehen seine Spuren, beginnt das Dorfleben aufzulösen und den Fernsehgast moralisch zu zersetzen.

Das Buch ist nicht spannend, aber ausgesprochen liebe- und kunstvoll geschrieben. Statt eines dramatischen Handlungsfadens bietet es ein ganzes Geflecht an Szenen, Personen und Ereignissen. Kurt Oesterles sprachlicher Einfallsreichtum überrascht mich fast auf jeder Seite und als jemand, der den Siegeszug des Fernsehens ebenfalls miterlebt - und auch mitzuverantworten - hat, bewundere ich die Präzision der Beobachtungen.

verfasst von Walter Boehme am 27.07.2002 | 1430-mal gelesen

Fachrichtungen: Geschichte Deutsch


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