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Juden in Creglingen

Königshausen und Neumann (2001), 278 Seiten, ISBN: 3-8260-2226-2

Die beiden Autoren, Behr ist Gymnasiallehrer in Mergentheim, Rupp Professor für evangelische Theologie in Würzburg, haben mit ihrer bemerkenswerten Studie dreierlei geleistet: Zum einen haben sie in der Lokalgeschichte Creglingens einen bis dato weitgehend unbekannten, ja verschütteten Baustein ausgegraben, zum anderen die Historie der zahlreichen kleinen Landjudengemeinden in Süddeutschland durch maßgebliche Detailuntersuchungen - nicht zuletzt zum 19. Jahrhundert - bereichert. Und mit der Aufarbeitung des brutalen Judenpogroms vom 25. März 1933 schreiben sie - und das wird hier bewusst und ohne Übertreibung so gesagt - mit an der Geschichte des Holocaust, schildern und versuchen zu erklären, wie "das alles begann".
Die beiden Autoren, Behr ist Gymnasiallehrer in Mergentheim, Rupp Professor für evangelische Theologie in Würzburg, haben mit ihrer bemerkenswerten Studie dreierlei geleistet: Zum einen haben sie in der Lokalgeschichte Creglingens einen bis dato weitgehend unbekannten, ja verschütteten Baustein ausgegraben, zum anderen die Historie der zahlreichen kleinen Landjudengemeinden in Süddeutschland durch maßgebliche Detailuntersuchungen - nicht zuletzt zum 19. Jahrhundert - bereichert. Und mit der Aufarbeitung des brutalen Judenpogroms vom 25. März 1933 schreiben sie - und das wird hier bewusst und ohne Übertreibung so gesagt - mit an der Geschichte des Holocaust, schildern und versuchen zu erklären, wie "das alles begann".

An diesem 25. März überfiel ein auswärtiges "Kommando" der SA, begleitet von Schutzpolizei, die kleine jüdische Gemeinde Creglingens, nachdem sie zuvor schon in verschiedenen Kleinstädten Würrtembergisch Frankens Gegner des Hitler-Regimes heimgesucht hatte, vor allem Sozialdemokraten und Gewerkschaftler. Aber nirgends kam es zu einem derartigen Gewakltexzess wie in Creglingen, wo fast 20 jüdische Bürger im Rathaus systematisch gedemütigt und geschlagen wurden. Zwei der Opfer kamen zu Tode. Es handelt sich wahrscheinlich um das erste vorbereitete Pogrom im Reich, bei dem Menschen ums Leben kamen.

Dieser "Vorfall", der sich zufällig und doch nicht so ohne Hintergrund ausgerechnet in Creglingen ereignete, hat offenbar die beiden Autoren zu ihren Forschungen angeregt. Sie legen folglich in ihrem Buch dar, wie sich die jüdische Gemeinde Creglingens im Lauf der Jahrhunderte entwickelte, wie ihr Verhältnis zu den christlichen Creglingern war und wie man durchaus friedlich und schiedlich zusammenleben konnte. Das gewaltsame Ende der jüdischen Gemeinde in der kleinen Stadt an der Tauber war wohl auch zu Beginn des Jahres 1933 nicht vorhersehbar - nach einer vierhundertjährigen Zeit nicht immer unproblematischen, aber immerhin gewaltfreien Zusammenlebens.

Über den NS-Terrorakt vom 25. 3. 1933 hinaus enthält das Buch Beiträge auch zur jüdischen Vergangenheit der Reichsstadt Rothenburg o. d. T., über die Creglinger Judengeschichte, insbesondere Strukturanlaysen für die Zeit um 1848 und 1930. Nicht zuletzt kann die "Lebensgeschichte" einer christlichen Dienstmagd in einem jüdischen Haushalt frühere und leider noch immer aktuelle Vorurteile beseitigen.

verfasst von Richard Schmitt am 02.03.2004 | 1436-mal gelesen

Fachrichtungen: evangelische Religion Erdkunde Geschichte fächerübergreifend


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