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Literaturverfilmungen im Deutschunterricht

Oldenbourg Schulbuchverlag (2010), 177 Seiten, ISBN: 3637005573

Literaturverfilmungen im Deutschunterricht - Cover
Dieser Band aus der Reihe "Oldenbourg Interpretationen" widmet sich der filmischen Umsetzung von literarischen Werken für den Deutschunterricht. Im Vorwort schreibt Michael Staiger zurecht, dass im Deutschunterricht Verfilmungen zumeist als Bonbon hinterher geschickt oder lediglich unter dem Vorzeichen „Der Film zum Buch“ betrachtet werden, woraus dann zumeist die Abwertung der Verfilmung resultiert. Staiger will einer solchen „Abwertungsdidaktik“ (S. 8) entgegen- und darauf hinwirken, dass die unterrichtliche Behandlung sowohl dem „schriftliterarischen Text“ als auch dem „davon ausgehenden entstandenen Film“ (S. 9) mit ihrer jeweils spezifischen Ästhetik gerecht wird. Dazu zieht Staiger exemplarisch vier Klassiker der Schullektüre heran: Goethes „Werther“, Kleists „Marquise von O.“, Kafkas „Process“ und Süskinds „Parfum“ und ihre Verfilmungen. Zur Einführung in die Grundbegriffe der Filmanalyse und der vergleichenden Erzähltextanalyse wird Patricia Highsmith‘s Roman „Der talentierte Mr. Ripley“ (1955) und die neuere Verfilmung von 1999 herangezogen.
Dieser Band aus der Reihe "Oldenbourg Interpretationen" widmet sich der filmischen Umsetzung von literarischen Werken für den Deutschunterricht. Im Vorwort schreibt Michael Staiger zurecht, dass im Deutschunterricht Verfilmungen zumeist als Bonbon hinterher geschickt oder lediglich unter dem Vorzeichen „Der Film zum Buch“ betrachtet werden, woraus dann zumeist die Abwertung der Verfilmung resultiert. Staiger will einer solchen „Abwertungsdidaktik“ (S. 8) entgegen- und darauf hinwirken, dass die unterrichtliche Behandlung sowohl dem „schriftliterarischen Text“ als auch dem „davon ausgehenden entstandenen Film“ (S. 9) mit ihrer jeweils spezifischen Ästhetik gerecht wird. Dazu zieht Staiger exemplarisch vier Klassiker der Schullektüre heran: Goethes „Werther“, Kleists „Marquise von O.“, Kafkas „Process“ und Süskinds „Parfum“ und ihre Verfilmungen. Zur Einführung in die Grundbegriffe der Filmanalyse und der vergleichenden Erzähltextanalyse wird Patricia Highsmith‘s Roman „Der talentierte Mr. Ripley“ (1955) und die neuere Verfilmung von 1999 herangezogen.

Das Buch bietet viel konkretes und unterrichtsbezogenes Beispielmaterial, stellt - in aller Knappheit - ein didaktisches Modell zum Umgang mit Literaturverfilmungen vor (S. 99-101), welches dann in stundengenau aufgeschlüsselten Unterrichtsmodellen am Beispiel der oben genannten Titel konkretisiert wird. Diese setzen nicht die Sichtung des ganzen Filmes voraus, sondern knüpfen an ausgewählten Filmszenen an, die im Rahmen von einzelnen Unterrichtsstunden vorgeführt werden können. Dies sind z.B. bei Kleists „Marquise von O.“ die Vergewaltigungsszene und im „Parfüm“ geht es um die vergleichende Darstellung der Geruchsinszenierungen.
Bei Kafkas „Prozess“ - zur Zeit Pflichtlektüre für Abiturienten in Baden-Württemberg - bilden die Anknüpfungspunkte die filmische Gestaltung der Türhüterlegende durch Orson Welles, die optische Raumgestaltung am Beispiel der „Kanzleien“ und daran anknüpfend die Erarbeitung „kafkaesker Elemente“ im Roman und im Film. Immer ist der Textbezug hergestellt, als Hausaufgabe werden „Vorablektüren“ erwartet, die Hinweise zur methodischen Realisierung sind erfreulich konkret.

Mein Fazit: Michael Staigers Werk ist ein sehr nützliches Arbeitsbuch, das viel bietet. Man kann es konzentriert durcharbeiten und sich mit den "Zeichenssystemen und Codes" der zwei grundverschiedenen Medien vertraut machen (S. 25 - 59), man kann sich aber auch ,auf die Schnelle‘ Orientierungen und Anregungen zu einzelnen Werken - einschließlich Klausurvorschlägen - holen (S. 60 - 160).
Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann das Schriftbild im unterrichtspraktischen Teil. Hier ist die Schrift noch kleiner als zuvor, was das Lesen anstrengend macht, zumal der tabellarisch angeordnete Text noch mit Zahlen, Zitaten, Klammern und Abkürzungen durchsetzt ist. Der ausgesprochen entgegenkommende Preis von Euro 12,80 macht die äußerst karge Optik dann aber wieder verständlich und akzeptabel..

verfasst von Klaus Dautel am 04.08.2010 | 4280-mal gelesen

Fachrichtungen: Englisch Deutsch


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