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Wie Zellen funktionieren

Wirtschaft und Produktion in der molekularen Welt

David Goodsell, Spektrum (2010), 171 Seiten, ISBN: 978-3-8274-2453-2

Wie Zellen funktionieren - Cover
Es ist nicht leicht, sich in die Welt von Zellen hineinzudenken – selbst als Biologielehrer nicht (zumindest geht das mir so). Denn in diesem winzigen Maßstab funktioniert vieles ganz anders als in unserem Alltagsmaßstab zwischen Milli- und Kilometern. In meinem Biologiestudium, das etwa fünfzehn Jahre zurückliegt, habe ich schon viele molekulare Zusammenhänge von zellulären Prozessen gelernt, aber an zahlreichen Stellen blieben die Erklärungen vage oder oberflächlich. Man wusste Vieles noch nicht. Ich habe David Goodsells Buch »Wie Zellen funktionieren« gelesen, um mich auf einen aktuelleren Stand zu bringen und weil ich das Gefühl hatte, dass seine maßstabsgetreuen Abbildungen aus der Welt der Zellen und Moleküle mein Verständnis dieser Welt vertiefen könnten. Beide Erwartungen wurden bestens erfüllt.

Eine typische Zelle ist etwa 10 µm lang – das ist ungefähr 1000-mal kürzer als Ihr letztes Fingerglied. Einen 1000-fachen Größenunterschied kann man sich leicht vorstellen: Ein Reiskorn ist etwas 1000-mal kürzer als das Zimmer, in dem Sie sitzen. Stellen Sie sich vor, Ihr Zimmer wäre mit Reiskörnern gefüllt. So bekommen Sie eine Vorstellung von den etwa eine Milliarde Zellen, die Ihre Fingerspitze bilden.


David Goodsell, Wie Zellen funktionieren, S. 4.


Durch Erklärungen und Modellvorstellungen wie diese gelingt es Goodsell, dem Leser die Welt der Zellen und der molekularen Abläufe darin näher zu bringen. Er kann hervorragend erklären und strukturiert seinen Text sehr klar und nachvollziehbar. Dabei greift er immer wieder auf Modellvorstellungen aus dem menschlichen Alltag zurück. Er betont aber auch, in welchen Bereichen die Welt der molekularen Maschinen ganz anders funktioniert als wir das aus unserer mesoskaligen Erfahrungswelt gewohnt sind.

Goodsell gibt einen gut verständlichen, exemplarisch ins Detail gehenden Überblick über verschiedene zelluläre Strukturen und Prozesse. Auf der Verlagsseite des Buches ist das Inhaltsverzeichnis (PDF) einsehbar. Seine wunderbaren Abbildungen helfen enorm bei der Veranschaulichung. Er malt Zellen mit den sie aufbauenden Molekülen maßstabsgetreu und benutzt dabei nur wenige Vergrößerungsstufen. So bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie verschieden groß die einzelnen Strukturen sind. Das ist oft schon der erste Schritt zum Verständnis ihrer Interaktion. Daneben setzt Goodsell auch Computermodelle von Proteinen und anderen Makromolekülen ein. Erfreulicherweise stellt Goodsell diese Abbildungen online zur Verfügung.

Sein Buch richtet sich nicht primär an Biologen, sondern ist weitgehend allgemeinverständlich geschrieben. Ich habe trotzdem eine Menge dazugelernt und außerdem manches besser verstanden, was mir bisher nur eine ungefähre Vorstellung war. Außerdem liefert er manches Detail, das gerade im Biologieunterricht nützlich ist, weil Schülerinnen und Schüler oft ganz konkrete Fragen stellen. Zum Beispiel, dass ein durchschnittlicher Nerv etwa zweihundert Mal pro Sekunde ein Signal abfeuern kann oder wie viele Transmittermoleküle pro Vesikel in den synaptischen Spalt entleert werden (das wird in Abb. 6.10 auf Seite 106 deutlich).

Ich kann das Buch »Wie Zellen funktionieren« von David Goodsell jedem empfehlen, der sich für diesen Bereich der Biologie interessiert. Besonders gewinnbringend kann es für Lehrerinnen und Lehrer sein, denn man gewinnt durch die Lektüre viele anschauliche Erklärungsmodelle und Vergleiche – selbst dann, wenn man die zugrundeliegenden Prozesse bereits alle kennt.

verfasst von Andreas Kalt am 10.05.2014 | 3084-mal gelesen

Fachrichtung: Biologie


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