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Die dunkle Seite des Mondes

Roman

Martin Suter, Diogenes (2000), 315 Seiten, ISBN: 9783257233018

Die dunkle Seite des Mondes - Cover
Wer wissen will, was Abiturienten im Deutschunterricht lesen müssen, der besorge sich von Martin Suter den Roman "Die dunkle Seite des Mondes" aus dem Jahre 2000. Dabei handelt es sich um eine „Pflichtlektüre“ für die zentrale Prüfung zur Fachhochschulreife in Baden-Württemberg. Martin Suter ist ein so genannter Erfolgsautor, seine Romane sind ausgesprochen spannend und die Lektüre dieses Romans ist es auch. Deutschunterricht auf dieser Stufe kann also nicht so langweilig sein.
Die Welt, oder besser: das Milieu, in dem die Handlung dieses Romans angesiedelt ist, ist zunächst einmal die Finanzwelt. Der Protagonist, Urs Blank, verdient sein Geld als Anwalt in einer Kanzlei, die sich mit Fusionen, feindlichen Übernahmen und anderen unsympathischen Wirtschaftsvorgängen beschäftigt. Dementsprechend sind er und seine Geschäftspartner ebenfalls eher unsympathische Zeitgenossen, die sich austricksen, hintergehen und notfalls auch in den Tod treiben. Wundersamer Weise könnte man sagen, verliebt sich Urs Blank in ein Hippie-Mädchen, das Räucherstäbchen und fernostasiatischen Schnickschnack verkauft und ihn zu einer Pilz-Tripp-Session in idyllischer Schweizer Berglandschaft mitnimmt.

Von nun an geht es bergab mit dem Staranwalt. Er nimmt den falschen Pilz, hat einen schlechten Tripp und sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Man könnte sagen: Das Böse in ihm, das ihn bisher zu einem instinktsicheren und verlässlichen Anwalt gemacht hat, tritt nun
endgültig ans Tageslicht. Er wird aggressiv, unkontrolliert, unzuverlässig, gefühllos ... auch sein Freund, der Psychiater, kann ihm da nicht richtig weiterhelfen. Eine Idee hat dieser allerdings schon: Urs Blank soll den schlechten Tripp durch einen guten Tripp wieder auslöschen!
Und nun nimmt die Handlung eine neue Richtung: Um den seltenen Pilz aufzufinden, der den schlechten Tripp und den Persönlichkeitswandel ausgelöst hat, wird Urs Blank zum Pilz-Experten und Pilz-Sucher. Diese Aufgabe nimmt ihn so sehr in Beschlag, dass er schließlich zu einer Art Waldmensch wird, immer auf der Suche nach dem erlösenden Pilz-Tripp. Dass dabei einige Leute auf der Strecke bleiben, wörtlich genommen, hat zur Folge, dass er sowohl von der Polizei gejagt als auch von Presse und Finanzwelt gesucht wird. Auch hier gibt es Fusions-Geheimnisse und Insider-Geschäfte zu wahren und den Anwalt zu finden, der zu viel weiß. So läuft alles auf ein richtiges Showdown hinaus ...

Fazit: Eine handwerklich routiniert komponierte Unterhaltungsliteratur, die viel Kenntnisse über Pilze vermittelt und nebenbei auch gesellschaftskritisch gelesen werden kann: Die männlichen Figuren sind so unsympathisch wie das mondäne Milieu, in dem sie sich bewegen; dass es nicht gut ausgeht mit ihnen, stimmt nicht traurig. Das Hippie-Mädchen Lucille, mit dem alles sich veränderte, bleibt aber sympathischerweise ungeschoren.
Der Roman liest sich spannend, nicht nur wegen der Handlung, sondern auch wegen der ziemlich geradlinigen Erzählweise. Die häufigen Schauplatzwechsel und die vielen Personen machen das Gesamtpanorama farbiger, aber das Lesen nicht schwerer.

verfasst von Klaus Dautel am 13.05.2013 | 6924-mal gelesen

Fachrichtungen: Ethik Deutsch


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