Jurek Becker

Jakob und seine Lügen

Wahrheit und Lüge
    1. im Alltag,
    2. aus psychologischer Sicht,
    3. in Jakobs Geschichte und
    4. aus philosophischer Sicht.

 1.  Klärungsversuche:


 2. Fünf Hauptkategorien von Lügen
nach Charles Ford, Psychiatrie-Professor an der Universitätsklinik in Birmingham, Alabama:

  1. "manipulierende Lügen" - kühl berechnete Gaunereien, charakteristisch etwa für betrügerische Verkäufer, Heiratsschwindler oder Karrieresüchtige, denen jedes Mittel recht ist;

  2. "melodramatische Lügen", womit liebebedürftige Menschen sich Zuwendung und Anteilnahme verschaffen wollen. Aufgeregte Übertreibungen jeder Art, hysterische Leidensgeschichten, heuchlerische Skandalauftritte sind hier die auffälligeren Formen;

  3. "grandiose Lügen": Sie setzen den Aufschneider als beherzten Helden oder allwissenden Experten ins Szene;

  4. "ausweichende Lügen": Sie sind typisch für Menschen, die innere Konfusion und von ihnen angerichteten Verdruss möglichst verheimlichen oder, wenn das nicht geht, billige Ausflüchte zur Ablenkung und Rechtfertigng erfinden;

  5. die "skrupelhafte Lüge" empfindet der Unwahrhaftige selber als höchst peinvoll und ist sich seinr Schuld bewusst. Sonst überaus korrekte Menschen, die von sich selbst Makellosigkeit erwarten, schämen sich selbst harmloser Gedanken, Worte und Werke, die ihnen als unvereinbar mit ihrem Vollkommenheitsideal erscheinen."

    (Franz Mechsner: Warum wir alle lügen - Lug und Trug als Lebensprinzip, GEO 5/1998 S.81/2)

1. Finde Beispiele für jede der fünf Kategorien und bewerte sie: akzeptabel/inakzeptabel.

2. Wo ist Jakob der Lügner hier einzuordnen?

3. Wie sind die folgenden literarischen Gestalten zu beurteilen:


 3.  Spielarten des Täuschens in "Jakob der Lügner":
Suche Beispiele und Textstellen! Bewerte und ordne sie nach selbstgewählten Kriterien!


 4.  Das Lügenproblem in der Philosophie: Im folgenden geht es um den Normenkonflikt zwischen der Pflicht zur Wahrheit und der Pflicht dem Nächsten zu helfen .

Immanuel Kant: Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen.
In dieser kleinen Schrift aus dem Jahre 1797 erörtert Kant die Frage, ob ich einen Mörder, der meinen Freund verfolgt, darüber belügen darf, dass er sich in meinen Haus versteckt.

In einem vor der "Deutschen Philosophischen Gesellschaft" in Leipzig 1938 gehalten Vortrag bezieht sich der Physiker Max Planck auf eine ähnliche und damals schon sehr aktuelle Situation und legt - ohne eine Lösung vorzuschlagen - den Konflikt folgendermaßen dar:

Denselben Normenkonflikt handelt der Arzt Viktor E. Frankl an einem etwas anderen Beispiel so ab:


Zentrale für Unterrichtsmedien (ZUM e.V.) - (cc) Klaus Dautel

Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.
Dautels ZUM-Materialien: Google-Fuss

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