Europas Mitte um 1000

Einleitung:

Die Zeit | Die Ausstellung

Schwerpunkte:

Antikes Erbe und christliche Tradition | Slawen und Ungarn zwischen Abendland und Byzanz | Staatsbildung der Slawen | Staatsbildung der Ungarn | Das Reich und der Osten | Die Kaiseridee Ottos III.
 

Schwerpunkt:
Staatsbildung der Slawen - Polen

Polens Frühgeschichte verläuft weitgehend parallel: die Familie der Piasten unterwarf die umliegenden Stämme der Polanen und dehnte schießlich ihren Herrschaftsbereich von der Ostsee bis zu den Karpaten aus. Die Taufe Mieszkos I. 966 war neben der Hinwendung zum Christentum auch eine Hinwendung zur christlichen Welt des Westens. Als im Jahr 1000 Kaiser Otto III. zum Grab des Heiligen Adalbert, des Bischofs von Prag, der zuvor bei der Mission der heidnischen Pruzzen den Märtyrertod erlitten hatte, nach Gnesen pilgerte, nahm er dort Mieszkos Sohn Boleslaw Chrobry („der Kühne") als „patricius romanorum" in die „familia" des römischen Kaisers und damit in die abendländische, rom-orientierte Völkergemeinschaft auf. Nach Bürgerkriegen und dynastischen Streitigkeiten unter den Piasten konnte erst um 1040 unter Kasimir dem Erneuerer die Herrschaft wieder stabilisiert werden. Hauptstadt der Familien- und Herrschaftsvielfalt der polnischen Piasten wurde Krakau, Gnesen verlor seine zentrale Bedeutung.

Die weitere Geschichte Polens ist vor allem von der 1386 vollzogenen Union mit dem Großfürstentum Litauen geprägt, das den polnischen Einfluss bis in die Kernlande der Rus und bis an die Ufer des Schwarzen Meeres vortrug, gleichzeitig aber das Land in scharfen Gegensatz zur von Moskau ausgehenden „Sammlung der Länder der Rus" brachte. Das Prinzip des Wahlkönigtums schließlich, dem Polen folgte, stürzte das Land in eine nachhaltige politische Schwäche, sollte aber auch einen Fürsten wie Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden nicht daran hindern, sich Hoffnungen auf die polnische Königskrone zu machen.

siehe auch:

Der heilige Adalbert
Gnesen /Gniezno heute

weiter:

Böhmen
Staatsbildung der Ungarn



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