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28. November 2004 -17. April 2005 |
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim | D5
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25. August 79 n. Chr., 1-10 Uhr
Kurz nach Mitternacht erschütterte ein Erdbeben Pompeji, der
letzte Akt des Unterganges begann. Gebäude die bis jetzt standgehalten
hatten und ein letzter Zufluchtsort gewesen waren, stürzten ein.
Die Menschen darin wurden zumeist von den Trümmern erschlagen.
Bis zu den frühen Morgenstunden wurde der Druck aus dem Schlot
allmählich geringer, die Eruptionstätigkeit schien nachzulassen.
In dieser Phase versuchten die letzten Überlebenden in Pompeji,
Ihre Zufluchtsorte zu verlassen und endgültig aus der Stadt zu
fliehen. Doch immer wieder kollabierten Teile der über dem Vesuv
stehenden Gas-Aschewolke. Zudem entstanden durch eine neue Folge
phreatomagmatischer Eruptionen heftige pyroklastische Ströme,
die mit orkanartiger Geschwindigkeit die Hänge des Vesuvs herabrasten
und die umliegenden Gebiete bis zu einer Entfernung von 15 km
endgültig verwüsteten. Sie verursachten zahlreiche Opfer unter
den Einwohnern Pompejis, die bis dahin noch überlebt hatten. Jeweils
unterbrochen durch kurze Ruhepausen, gingen insgesamt fünf solcher
Wellen über die Stadt nieder. Allein die dritte überdeckte die
Stadt mit einer neun m dicken Ablagerungsschicht; alles Leben
in Pompeji erlosch nun. Die nächsten Ströme waren etwas schwächer.
Während des 25. August ließen die Explosionen dann nach und am
Abend hörten sie vollständig auf. Asche und Bimsstein bedeckten
nun ein großes Gebiet. Die starken Regenfälle, die durch das Aufsteigen
gewaltiger Mengen von Wasserdampf in die Atmosphäre hervorgerufen
wurden, verbanden dieses Material zu dichten Schlammströmen, die
nun durch die Täler an den Hängen des Vulkans herabstürzten und
weitere Verwüstungen anrichteten. Innerhalb eines Tages und einer
Nacht war aus einer blühenden Landschaft eine leblose Wüste geworden.
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