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... und mich - mich ruft das Flügeltier

Schiller für Kinder

Insel-Verlag (2005), 100 Seiten, ISBN: 3458172211

... und mich - mich ruft das Flügeltier - Cover
Generationen von Schülern haben über seinen Werken mit Feuereifer gebrütet: Friedrich Schiller, geboren 1759. Haben seine Werke verinnerlicht, können Jahrzehnte später noch immer seine Balladen von der ersten bis zur letzten Strophe fehlerfrei rezitieren, haben mit den Räubern gelebt und gelitten, waren mit Wilhelm Tell per Du und der Jungfrau von Orleans ganz nah.
Generationen von Schülern haben über seinen Werken mit Feuereifer gebrütet: Friedrich Schiller, geboren 1759. Haben seine Werke verinnerlicht, können Jahrzehnte später noch immer seine Balladen von der ersten bis zur letzten Strophe fehlerfrei rezitieren, haben mit den Räubern gelebt und gelitten, waren mit Wilhelm Tell per Du und der Jungfrau von Orleans ganz nah.
Aber: Generationen von Schülern haben sich von Schillers Werk weit entfernt. Es fällt ihnen schwer, sich mit der Sprache des 18. Jahrhunderts anzufreunden, die Wertvorstellungen der damaligen Zeit nachzuvollziehen.
Und: Was kann ein junger Mensch heute überhaupt noch von diesem großen deutschen Dichter erwarten? Was hat er den Jugendlichen des 21. Jahrhunderts noch zu sagen?
Dieser Frage kann man im Deutschunterricht nun gezielt mit einem Buch des Schriftstellers Peter Härtling nachgehen: „und mich - mich ruft das Flügeltier“. „Schiller für Kinder" heißt das 91 Seiten starke Werk im Untertitel - und es ist ein Schiller, den auch die jüngeren Leser im Unterricht gut verstehen können. Denn 200 Jahre nach seinem Tod – Friedrich Schiller starb am 9. Mai 1805 – sind es die Werke dieser großen deutsche Dichter durchaus wert wieder aus dem Bücherregal genommen zu werden. Denn er ist nicht nur ein genialer Mann des Wortes gewesen, sondern auch ein Verfechter der Freiheit und des europäischen Gedankens. Seine Ode „An die Freiheit“ ist später von Beethoven vertont worden und ist heute das Lied eines zusammen wachsenden Europas.
Peter Härtling hat heitere Texte Schillers für sein Buch „und mich – mich ruft das Flügeltier“ ausgewählt, um so die Annäherung des modernen Menschen, dem oft die Sprache Schillers schwer zugänglich ist, zu erleichtern. Und, so schreibt er im Vorwort, es ist ihm nicht leicht gefallen.
Behutsam führt Peter Härtling den Leser von Schillers Anfängern bis zu seinen großen Werken. Ein Gedicht zum Neujahr 1769 macht den Anfang. „Herzgeliebte Eltern", heißt es dort. Und wer dem Pfeil im Titel dieses Gedichtes folgt, der findet rasch auch noch eine verständliche Erklärung auf den letzten Seiten dieses Buches: Schiller schrieb das Gedicht bereits mit sieben Jahren. Wer hätte das gedacht?
Es geht weiter mit dem „Mädchen aus der Fremde", und hier kann sich Peter Härtling einen Kommentar nicht verkneifen. So schreibt er in der Anmerkung: „Manchmal passiert es selbst einem großen Dichter, dass er nicht versteht, was er schreibt." Will sagen: „Macht euch nichts draus, wenn ihr einmal etwas nicht versteht, ihr steht damit nicht ganz alleine." Das macht Mut, sich auf weitere Werke Friedrich Schillers einzulassen. Beim „Ring des Polykrates", der Ballade vom „Taucher" oder den Auszügen aus „Wilhelm Tell" wird es nämlich schon sprachlich ein wenig schwieriger für den modernen Leser. Doch auch hier hilft Härtling weiter, kommentiert und erklärt in den Anmerkungen manchen Begriff, der heute nicht mehr geläufig ist und im deutschen Wortschatz kaum mehr auftaucht.
Dabei ist Peter Härtling selbst ein begnadeter Schriftsteller, der sich nicht nur mit seinen Kinderbüchern einen Namen gemacht hat. Aus seiner Feder stammen dabei Werke wie „Ben liebt Anna“ (1979), „Mit Clara sind wir sechs“ (1991) oder das Erzählbuch „Jette“ (1995) mit Geschichten, Gedichten und anderen Texten. Auch stammen zahlreiche Gedichte, Essays oder Romane aus seiner Feder. Und immer wieder sind es historische Persönlichkeiten, die Härtling mit Leben erfüllt. So hat er bereits 1976 einen Roman über den Dichter Friedrich Hölderlin geschrieben, der seine Kinder- und Jugendtage in Nürtingen verbrachte, wo auch Peter Härtling einige Jahre lang lebte.
Mit „und mich – mich ruft das Flügeltier“ legt Härtling nun ein Buch vor, welches durchaus eine Bereicherung für den Stundenplan sein kann. Ein Schiller für Kinder, der Spaß macht.

verfasst von Martina Meier am 06.09.2005 | 1129-mal gelesen

Fachrichtung: Deutsch


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