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Ein ungezähmtes Leben

Jeannette Walls, Diana-Taschenbuch (2011), 365 Seiten, ISBN: 3453355628

Ein ungezähmtes Leben - Cover
Jeannette Walls' Roman mit dem englischen Titel "Half broke horses" erzählt die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Lily Casey in zahlreichen Episoden über mehr als 50 Jahre hinweg. Diese beginnt im Jahre 1901 und reicht bis in die Mitte des Jahrhunderts; US-amerikanische Geschichte spiegelt sich darin in unterschiedlicher Intensität wider, insbesondere die große Depression, der zweite Weltkrieg, die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki, der Aufschwung nach dem Krieg ...
Lily Casey wächst auf einer Farm in Texas unter ärmlichen Bedingungen auf, mit 15 Jahren wird sie Lehrerin in verschiedenen "Zwergschulen" auf dem Land, ohne selbst eine abgeschlossene Schulbildung zu haben, drei Jahre später kehren die Männer aus dem Ersten Weltkrieg zurück und Lily muss zurück auf die väterliche Farm. Doch ihre Berufung zur "Teacher Lady" treibt sie voran, bis sie schließlich die Qualifikationen dafür erworben hat. Dazwischen und nebenher aber betreibt sie mit ihrem Mann eine Ranch in Arizona, zieht zwei Kinder groß und bringt es sogar zu einem Piloten-Schein.

Lily selbst ist die Erzählerin, sie schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht und vor allem - in ihrer Sprache, die schnörkellos und direkt ist. Die Dialoge sind kurz und enden meist in einer überraschenden Pointe oder einer Lebensweisheit.

Die episodenhafte Struktur des Romans bietet zwar keinen übergreifenden Spannungsbogen, aber die einzelnen Geschichten haben ihre eigene Dramatik und immer will man als Leser wissen, wie die Probleme gelöst werden und das Leben weitergeht. Die Protagonisten, das sind neben Lily auch ihr Mann Jim und die gemeinsamen Kinder Rosemary und Little Jim, sind durchweg sympathisch und zugleich haben sie einige scharfe Ecken und Kanten. Der Titel des Romans deutet dies an: "half broke horses" sind Pferde, die nur halb gezähmt sind, in der Sprache des Romans: nur halb "gebrochen".
Als die Familie nach langen Jahren ihre Ranch verlassen muss und in die Stadt Phoenix zieht, finden Sie dort zwar schnell ein komfortables Auskommen und die Bequemlichkeit, die sie sich auf der Ranch erträumt hatten, aber das Leben in der Stadt ist ihnen dann doch zu zivilisiert, zu verbürgerlicht, zu entfremdet, als dass sie dort bleiben wollten. Also geht es wieder zurück aufs Land, ins Offene ...
Der Roman endet schließlich mit der Geburt des Enkelkindes Jeannette, welche dann zur Chronistin des Lebens ihrer tatkräftigen Großmutter wird.

Wer diese Geschichte(n) gelesen hat, hat viel erfahren über US-amerikanische Geschichte und das Leben auf dem Land, im mittleren Westen Amerikas, fernab der großen Städte an den Ost- und Westküsten. Und wie der Zufall es will, ist dieser Roman auch die englisch-sprachige Pflichtlektüre für die kommenden Abitursjahrgänge in Baden-Württemberg.
Und noch eine Anmerkung für Englisch-Lehrerinnen und -Lehrer: Wer die Wörter Pionier-Geist, Frontier-Spirit und American Dream nicht mehr hören oder lesen mag, der kann diesem Thema mit Hilfe dieses Romanes bestimmt noch etwas abgewinnen. Die Lebenserfahrungen und Lebensweisheiten der Lily Casey sind weitgehend klischeefrei, wobei ich persönlich ihren (zweiten) Ehemann Jim, den "Parachutin' Cowboy'", noch 'cooler' finde.

verfasst von Klaus Dautel am 23.05.2013 | 3638-mal gelesen

Fachrichtungen: Geschichte Englisch Deutsch


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