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Suhrkamp (2001), 206 Seiten, ISBN: 3518411748

Im Anfang war - Cover
"Das göttliche Recht entspricht in etwa dem, was wir auf Erden gewöhnlich Unrecht nennen." Dieser Satz ist zwar etwas polemisch, trifft nicht unbedingt das Zentrum des Buches, charakterisiert aber die Autorin. Anne Weber erzählt die Geschichten des Alten Testaments ganz neu, ganz subjektiv, gänzlich frei von theologischer Bindung und somit ziemlich unerbittlich. Vor allem aber erzählt sie humorvoll - was nicht heißen soll, dass sie irgend jemand oder irgend etwas schont. Die Ebenbildlichkeit des Menschen führt sie auf den Narzissmus Gottes zurück. Sie fragt sich, wer beim Sündenfall eigentlich gefallen ist, und kommt zu dem Schluss, dass es die Schlange gewesen sein muss, die vormals über Beine verfügte. Der Regenbogen ist für sie der „gestreifte kleine Finger Gottes“, eines der vielen schönen Sprachbilder in dem Buch. Es ist der Blick einer Frau auf die Bibel, hinter dem sie einen wetterwendischen, unberechenbaren Gott ahnt. Diesem Buch lassen sich sicher für den Unterricht einige spannenden Bibelinterpretationen entnehmen. Aber vor allem dient es der höchsten Kunst des Glaubens: dem Zweifel. Anne Weber, Am Anfang war, Suhrkamp
"Das göttliche Recht entspricht in etwa dem, was wir auf Erden gewöhnlich Unrecht nennen." Dieser Satz ist zwar etwas polemisch, trifft nicht unbedingt das Zentrum des Buches, charakterisiert aber die Autorin. Anne Weber erzählt die Geschichten des Alten Testaments ganz neu, ganz subjektiv, gänzlich frei von theologischer Bindung und somit ziemlich unerbittlich. Vor allem aber erzählt sie humorvoll - was nicht heißen soll, dass sie irgend jemand oder irgend etwas schont. Die Ebenbildlichkeit des Menschen führt sie auf den Narzissmus Gottes zurück. Sie fragt sich, wer beim Sündenfall eigentlich gefallen ist, und kommt zu dem Schluss, dass es die Schlange gewesen sein muss, die vormals über Beine verfügte. Der Regenbogen ist für sie der „gestreifte kleine Finger Gottes“, eines der vielen schönen Sprachbilder in dem Buch. Es ist der Blick einer Frau auf die Bibel, hinter dem sie einen wetterwendischen, unberechenbaren Gott ahnt. Diesem Buch lassen sich sicher für den Unterricht einige spannenden Bibelinterpretationen entnehmen. Aber vor allem dient es der höchsten Kunst des Glaubens: dem Zweifel. Anne Weber, Am Anfang war, Suhrkamp

verfasst von Volker Dettmar am 05.11.2001 | 845-mal gelesen

Fachrichtung: evangelische Religion


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