Das FÜNF-(T)AKTE-Muster

Inszenieren Sie Ihren Unterricht:

Sie haben eine Rolle, ein Drehbuch, Mitspieler, eine Stunde Zeit -
und das Drama nimmt seinen Lauf!

"Begreifen Sie Unterricht ... als eine gut geplante Inszenierung mit Ihnen als Drehbuchautor und Regisseur in einem. Stehen Sie nicht immer auf der Bühne wie der Hauptdarsteller, sondern agieren Sie sozusagen aus den Kulissen heraus. Planen Sie die Szenen, inszenieren Sie die Handlungsabläufe, aber überlassen Sie Ihren Schülern die Aktionen. Beobachten Sie, helfen Sie weiter, soufflieren Sie, wenn nötig. Aber überlassen Sie Ihren Schülern das sprachliche Handeln. Lassen Sie ihnen Spielraum zum Agieren, lassen Sie ihnen Zeit, Richtiges und Falsches zu produzieren, ohne sie ständig zu verbessern.

Jede Inszenierung benötigt ein Drehbuch: Ihre Unterrichtsvorbereitung. Und ein gutes Theaterstück besteht aus fünf Akten, das ist jedenfalls die klassische Norm und die lässt sich auch auf den Unterricht übertragen. Fünf Phasen in fünfundvierzig Minuten sind ein guter Durchschnitt. Also gliedern Sie Ihr Konzept in Phasen. Abwechslung muss sein. Und Phasierung des Unterrichts bedeutet keineswegs Gängelung und Einschränkung, sondern Abwechslung und Dynamik. Der häufige Phasenwechsel erscheint schon deswegen nötig, weil die maximale Zeit, die sich ein Mensch auf ein- und dasselbe Phänomen konzentrieren kann, so bei zwanzig Minuten liegt. Da freuen sich alle Schüler, wenn der Lehrer schon nach 8 bis 9 Minuten etwas Neues" macht. Frustration bringt nicht die Unterrichtsphasierung, sondern das, was in diesen Phasen passiert. (...)

Verstehen Sie sich als Regisseur und Moderator. Setzen Sie Impulse, und geben Sie Lehreraktivitäten an die Schüler ab, wo immer das möglich erscheint. Beginnen Sie damit, das herkömmliche Frage-Antwort-Schema systematisch abzubauen."

(Jürgen Weigmann: Unterrichtsmodelle für Deutsch als Fremdsprache, München 1992 S.16/17)

 

Die Dramaturgie einer Unterrichtsstunde

 



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